Elias Khoury

Der geheimnisvolle Brief

Roman
Cover: Der geheimnisvolle Brief
C.H. Beck Verlag, München 2000
ISBN 9783406466083
Gebunden, 216 Seiten, 18,50 EUR

Klappentext

Aus dem Arabischen von Leila Chammaa. Der libanesische Schriftsteller Elias Khoury schildert aus verschiedenen Perspektiven ein rätselhaftes Ereignis, das sich in einem Beiruter Stadtviertel abspielt: Ein Gemüsehändler wird tot in seinem Bett aufgefunden - seine Geliebte steht halbnackt im Schrank und treibt mit ihrem Geschrei sämtliche Nachbarn zusammen. Nach diesem dramatischen Auftakt drehen sich die endlosen Vermutungen, Gerüchte und Spekulationen der Bewohner des Stadtviertels um die Frage, wer für den Tod des Händlers verantwortlich ist. Ein Motiv haben viele ...

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 18.04.2001

Stefan Weidner bezeichnet seinen Leseeindruck als "zwiespältig", doch tatsächlich ist seine Kritik ein regelrechter Verriss. Der Roman, der die blutige Vorgeschichte zum libanesischen Bürgerkrieg zum Inhalt hat, ist seiner Ansicht nach gar keiner, sondern vielmehr ein "Puzzle aus Kapiteln". Eine richtige Geschichte habe der Autor nicht zu bieten, beschwert sich der Rezensent, dem die ständige Geheimniskrämerei Khourys auf die Nerven geht. Denn, so Weidner ärgerlich, es gibt gar kein Geheimnis in dem Buch, sondern nur eine Ansammlung von "absurden und brutalen" Geschehnissen und die seien zudem auch noch in einer avantgardistischen Sprache ausgebreitet, die sich selbst überlebt habe. Allerdings, schließt der Rezensent seine vernichtende Kritik etwas milder, wenn man etwas über den Libanon und die "Absonderlichkeiten der libanesischen Seele" erfahren wolle, sei man hier wohl nicht verkehrt.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 23.09.2000

Martin Krumbholz kann sich für den Roman nicht begeistern. Zuviel "Geheimniskrämerei" wird ihm in der Dreiecksgeschichte betrieben. Es bleibe unklar, worauf der Autor denn eigentlich hinaus will, moniert der Rezensent in seiner kurzen Besprechung.. "Ungeschickt" findet er es, dass Khoury Marquez zitiert, denn damit fordere er den Leser zum Vergleich mit dem kolumbanischen Schriftsteller heraus, dem er nicht das Wasser reichen könne. Der Rezensent hätte sich statt der "erzählerischen Redundanz" mehr "naive Fabulierlust" gewünscht, attestiert aber dem Autor immerhin eine gewisse "Raffinesse".
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