Denis Johnson

Die Großzügigkeit der Meerjungfrau

und andere Erzählungen
Cover: Die Großzügigkeit der Meerjungfrau
Rowohlt Verlag, Reinbek bei Hamburg 2018
ISBN 9783498073992
Gebunden, 224 Seiten, 24,00 EUR

Klappentext

Aus dem Englischen von Bettina Abarbanell. Denis Johnson, berühmt geworden durch seinen Erzählungsband "Jesus' Sohn" (1992) und den mit dem National Book Award ausgezeichneten Vietnamkriegsroman "Ein gerader Rauch" (2007), hinterlässt ein letztes Buch - fünf längere Geschichten aus dem Hier und Jetzt, Kurzromane fast. Mitte sechzig sind sie, die Erzähler, und immer schauen sie zurück, auf Ehen, Begegnungen, außerordentliche Begebenheiten, hüllen sich in das fadenscheinige Flickwerk von Erinnerungen, die vor allem eines signalisieren: Alter, Sterblichkeit und Tod...

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 27.12.2018

Jan Wiele ahnt die Mühen, die Denis Johnson als Autor hinter sich hat. Das Ergebnis ist laut Wiele aber ein Erzählen, das so leicht und spielerisch daherkommt, dass der gefesselte Leser schon mal vergisst, dass er es mit einem eher unzuverlässigen Erzähler zu tun hat. Perfekt sind die nun erscheinenden Geschichten des 2017 verstorbenen Johnson für Wiele in ihrer Beiläufigkeit, durch ihren Humor und eine nur unvollständig erfasste, nicht selten höchst unwahrscheinliche Wirklichkeit. Der Leser will schließlich mitschreiben, meint Wiele. Und wenn der Autor in seinen Stories die Wirkung von Literatur verspottet, weiß Wiele: Wirksamer war Literatur nie.
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Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 22.08.2018

Michael Schmitt kennt Denis Johnson als einen der einflussreichsten amerikanischen Schrifsteller der Gegenwart. Die hier versammelten Geschichten in der "bewährten" Übersetzung von Bettina Abarbanell bieten laut Rezensent einen guten Einstieg in Johnsons Werk. Wuchtig, mit zynischem Humor erzählen die Texte laut Schmitt von Losern, ihrer Selbstzerstörung und Fahrigkeit, nicht geradlinig plotmäßig, sondern episodisch Konturen zeichnend. Ob Johnson Drogensüchtige oder alternde Literaten porträtiert, sein bitterer Humor, meint Schmitt, macht die "Apokalypse als Dauerzustand greifbar".

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 19.05.2018

Die Nähe des Todes ist unverkennbar, bemerkt Rezensent Nicolas Freund nach der Lektüre der aus dem Nachlass des im vergangenen Jahr gestorbenen Schriftstellers Denis Johnson herausgegebenen Erzählungen. Eine starke autobiografische Prägung erkennt der Kritiker in den Texten, in denen Johnson von Drogensucht, Lebenslügen und Reue erzählt, aber auch mit den in den USA institutionalisierten Schriftstellerkarrieren abrechnet. Ein letztes Mal bewundert der Rezensent Johnsons Vermögen, ein "emotionales Panorama von Witz bis Scham" mit wenigen Sätze zu skizzieren.
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