Joaquim Maria Machado de Assis

Das babylonische Wörterbuch

Erzählungen
Cover: Das babylonische Wörterbuch
Manesse Verlag, Zürich 2018
ISBN 9783717524229
Gebunden, 256 Seiten, 20,00 EUR

Klappentext

Aus dem Portugiesischen von Marianne Gareis und Melanie P. Strasser. Mit einem Nachwort von Manfred Pfister. Was wäre geschehen, hätte nicht Jesus die Bergpredigt gehalten, sondern der Teufel? Was, wenn Männer und Frauen ihre Seelen und Rollen tauschten? Joaquim Maria Machado de Assis stellt in seinen Erzählungen alle Konventionen auf den Kopf. Dieser Auswahlband versammelt Machado de Assis' beste Geschichten - allesamt Neu- und deutsche Erstübersetzungen.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 09.08.2018

Von Susan Sontag als "großartigster lateinamerikanischer Autor aller Zeiten" gepriesen, ist der 1839 in Rio de Janeiro geborene Joaquim Maria Machado de Assis hierzulande bisher ein Geheimtipp geblieben, informiert Rezensent Christian Metz und ist entsprechend begeistert, dass im Manesse Verlag nun dreizehn der in den 1880er und 1890er entstandenen Erzählungen erschienen sind. Wenn Machado de Assis in seinen Texten üppig auf Shakespeare und Klassiker der lateinischen und griechischen Antike anspielt, erscheint er dem Kritiker wie ein brasilianischer Goethe - allerdings mit dem Besteck der Moderne. Die "Poetik der Vertauschung" nämlich beherrscht der Autor wie kaum jemand zuvor, verspricht Metz, der in den Geschichten amüsiert erlebt, wie Satan statt Jesus die Bergpredigt hält oder wie über die Geschlechter von Seelen gestritten wird. "Präzise" Sprache und ein "ironischer" Ton machen den Band für Metz zum Ereignis.
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Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 06.07.2018

Tobias Lehmkuhl hält sich für einen der wenigen Eingeweihten, die um die Größe von Joaquim Maria Machado de Assis wissen. Schön, dass der Rezensent versucht, seine Begeisterung zu teilen, wenn er die eben erschienene "abwechslungsreiche" Auswahl von Erzählungen in der Übersetzung von Marianne Gareis wärmstens weiterempfiehlt. Geschult an Flaubert und Maupassant, erklärt Lehmkuhl, bietet der Autor eine Leichthändigkeit im Umgang mit gesellschaftlichen Grundkonflikten und philosophisch-theologischen Komplexen, die erstaunt. Ebenso bemerkenswert findet er die Unterhaltsamkeit und intellektuelle Schärfe der Texte. Wenn Machado die Geschichte von Adam und Eva neu erzählt oder aus der gehobenen Gesellschaft Rio de Janeiros, weht Lehmkuhl eine erstaunliche Frische an, durch mehr als ein ganzes Jahrhundert.
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