Dana Ranga

Hauthaus

Gedichte
Cover: Hauthaus
Suhrkamp Verlag, Berlin 2016
ISBN 9783518425237
Gebunden, 63 Seiten, 19,95 EUR

Klappentext

Stationen einer Reise in die Tiefe der Ozeane sind die Gedichte in Dana Rangas Debüt "Wasserbuch". Auch in ihrem zweiten Band, "Hauthaus", geht es um verborgene Landschaften - doch sind es dieses Mal nicht subaquatische, sondern subkutane: Das Herz, die Schilddrüse, die Leber oder der Magen sind die Protagonisten dieses Buches, sie werden befragt und untersucht, und doch unterscheidet sich Dana Rangas Blick von dem der Mediziner, fehlt jenen trotz Messer und Mikroskop doch der Sinn für die Bedeutung des Belebten: "sie zeichnen auf / sie knacken Zell-Codes / erfahrene Hacker der Lust / Diebe der Intimität / sie suchen das Leben mit dem Skalpell und triumphieren / bei jedem Examen / und doch wissen sie nichts über sich / über Schönheit und Liebe".

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 20.09.2016

Schon der Titel von Dana Rangas neuem Buch verweist Nico Bleutge einmal mehr auf das außergewöhnliche Sprachgefühl der Autorin, der er schillernde Sprachbewegungen und eine "Feier des Assoziativen" verdankt. Die Frage, ob es sich bei den etwa mit Herz, Magen oder Milz überschriebenen Texten um Prosa oder Lyrik handelt, ist dem Kritiker egal, viel zu gebannt lässt er sich von der in Bukarest geborenen Autorin ebenso kritisch wie energisch durch die verschiedenen Schichten der Sprache führen. Großartig, wie Ranga etwa in dem Text "Hirn" wissenschaftliche Sprache mit Bildern sakraler Bauten und Erzählungen aus der Bibel verknüpft und dabei nicht nur die Gewaltgeschichte der christlichen Religion, sondern auch die vermeintliche Vormachtstellung der als "Großhirnkathedrale" bezeichneten Vernunft hinterfragt, lobt der Rezensent, der betont, dass es sich hier nicht um bloße Sprachspielereien handelt.
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