Czeslaw Milosz

Hündchen am Wegesrand

Cover: Hündchen am Wegesrand
Carl Hanser Verlag, München 2000
ISBN 9783446199149
Gebunden, 236 Seiten, 14,32 EUR

Klappentext

Aus dem Polnischen und Englischen von Doreen Daume. Kalendergeschichten, die von Liebe und Tod, Kirche und Glauben, Philosophie und Literatur handeln, von allen ersten und letzten Dingen, die jeder auf seine Weise beantworten und meistern muss. Czeslaw Milosz, der große Schriftsteller und scharfsinnige Diagnostiker beleuchtet in diesen kurzen Geschichten schlaglichtartig jeweils einen Aspekt seines lebenslangen Nachdenkens. Ein Stück polnischer Weltliteratur.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 30.11.2000

Andreas Breitenstein spinnt ein Netz sensibler Superlative und seelischer Verbundenheit über den neuen Essayband des polnischen Nobelpreisträger Czeslaw Milosz. Einige seien durch den Fall der Mauer klug, Milosz aber weise geworden. In seinen "Prosaminiaturen" gehe es - wie ja in jedem guten Buch - um alles: Liebe, Tod, Erlösung. Breitenstein ist so ergriffen, als hätte er da ein reflexives Defizit. Aber vielleicht haben wir das ja alle, suggeriert jedenfalls der Rezensent, der an Milosz besonders lobt, dass der auch schonungslos mit sich selbst verfährt. "Die Tiefe und Breite der Themen?die Fülle der Formen" - ein "luzides" Alterswerk, schwärmt der Rezensent.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 18.10.2000

Endlich liegt noch mehr von dem Nobelpreisträger in deutscher Sprache vor. `Hündchen am Wegesrand`, eine Sammlung meist kurzer unzusammenhängender Texte, gehörte 1998 in Polen zu den am meisten verkauften Titeln. Die deutsche Ausgabe ist, merkt Dagmara Dzierzan kritisch an, leider etwas anders zusammengestellt. Und auch die Übersetzung findet sie nicht durchgängig ganz gelungen: gerade Milosz `aphoristische Prägnanz` habe etwas gelitten. Das schmälere zwar nicht den Gesamteindruck, verkürze aber das Lesevergnügen. Und das ist dem Leser garantiert. Milosz sei ein wahrer Meister im Spiel mit literarischen Gattungen, Formen und Quellen, ein Künstler der Vermischung von Prosa mit Poesie. Der 1911 geborene Autor gilt als scharfsinniger Beobachter der vergangenen Jahrzehnte, so Dzierzan. Das zeigt sich ihrer Meinung nach auch in den vorliegenden `Kalendergeschichten`, deren Themen einer `ständig wechselnden kaleidoskopartigen Perspektive` unterzogen werden, untermalt von Reflexionen des Autors über die Rolle des Dichters in der Gesellschaft. Die poetisch-philosophischen Texte deutet die Rezensentin als ein sehr persönliches Glaubensbekenntnis des Autors, und zwar eins `voller Zweifel und Widersprüche, voller Sehnsucht nach dem Irdischen, dem Vergänglichen, dem Eros, ohne den Milosz` Werk undenkbar wäre - eine Huldigung an das Leben.`
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