Chaim Noll

Der Kitharaspieler

Roman
Cover: Der Kitharaspieler
Verbrecher Verlag, Berlin 2008
ISBN 9783940426116
Gebunden, 85 Seiten, 34,00 EUR

Klappentext

Der Hof Kaiser Neros im Jahr 62 neuer Zeitrechnung. Einflussreiche Leute versuchen in Rom, die Lage der Provinz Judäa zu verbessern, die durch römische Statthalter ruiniert worden ist. Eine Abordnung von Priestern und Schriftgelehrten aus Jerusalem, die nach Rom reist, um bei Kaiser Nero gegen den römischen Prokurator zu protestieren, muss sich zunächst verstecken. Der Ich-Erzähler, ein junger jüdischer Sekretär im kaiserlichen Hofamt, dem es zukommt, dem verhinderten Künstler Nero bei literarischen Texten zu helfen, soll nun im Auftrag der Jerusalemer Delegation vermitteln. Und verliebt sich dabei. Gleichzeitig sorgen die Anhänger einer jüdischen Sekte, die einem Messias namens Christos huldigt, immer mehr für politische Spannungen.

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 15.10.2008

Ein gelungener Historienroman, und ganz sicher kein Historienschinken ist Chaim Nolls "Der Kitharaspieler" nach Ulrich Gutmairs Dafürhalten. Der namenlose Icherzähler macht im Rom zur Zeit Neros Karriere und wird sogar dessen Berater in Sachen Dichtung. Glaubwürdig und mit "psychologischer Präzision" geschildert sei dies, wie auch seine Annäherung ans vom römischen Staat argwöhnisch beäugte Judentum und seine neueste Sekte, das Christentum. Gutmaier lobt, dass es Noll gelinge, historische Tatsachen mit Spekulationen über politische Hintergründe zu verbinden und in einem klaren und "schönen" Stil so zu berichten, dass dem Rezensenten auch über die volle 815-Seiten-Distanz des Romans nie langweilig wurde. Geärgert hat ihn lediglich die hohe Tippfehlerquote in diesem Buch.
Stichwörter