Bram Stoker

Der Zorn des Meeres

Erzählung
Cover: Der Zorn des Meeres
Mare Verlag, Hamburg 2020
ISBN 9783866486133
Gebunden, 176 Seiten, 20,00 EUR

Klappentext

Aus dem Englischen übersetzt und herausgegeben von Alexander Pechmann. In einer stürmischen Nacht steht William Barrow, Bootsführer der Küstenwache, vor einem Dilemma. Ein Telegramm hat ihn über die Ankunft von Schmuggelwaren an der schottischen Ostküste informiert. Als sich William darauf vorbereitet, den Verbrechern das Handwerk zu legen, erfährt er von seiner Verlobten Maggie, dass ihr hoch verschuldeter Vater gezwungen wurde, den Schmugglern sein Boot zu überlassen. Die Folgen, die eine Auslieferung des alten Fischers hätte, sind undenkbar, und Maggie, hin- und hergerissen zwischen ihrer Liebe zu William und der für ihren Vater, startet einen verzweifelten und gefährlichen Versuch, um beide zu schützen …Eine abenteuerliche und zutiefst romantische Erzählung von Bram Stoker über Liebe und einen dramatischen Loyalitätskonflikt, in der insgeheim das raue, aufgewühlte Meer die Hauptfigur ist.

Rezensionsnotiz zu Deutschlandfunk, 14.05.2020

Dass Bram Stoker außer "Dracula" noch zehn weitere Romane verfasst hat, dürfte den wenigsten bewusst sein. "Watters Mou" beweist nun, dass wir diesen Werken Aufmerksamkeit schenken sollten. Gelegenheit dazu bietet zum Beispiel die laut Rezensent Martin Grzimek herrlich gestaltete sowie von Alexander Pechmann tadellos übersetzt und kommentierte Neuausgabe des Romans "Der Zorn des Meeres". Es geht um ein junges Paar in einen moralischen Konflikt über den Vater des Mädchens - ein Schmuggler, der auf seinem Schiff im Sturm festsitzt: Während der junge Mann seine Pflicht als redlicher Zollbeamter nicht ignorieren kann, will die Sympathieträgerin der Geschichte ihren Vater warnen. Also begibt sie sich in einen gefährlichen Kampf mit dem Meer, in dem sie sich nicht nur als liebende Tochter, sondern auch als durchsetzungsfähige, eigensinnige Frau beweist, erzählt Grzimek. Außerdem offenbart sich ihm hier das Meer als heimlicher Hauptprotagonist des Romans. Stoker erzählt präzise und spannend, versichert der Rezensent, der dieses literarische "Kleinod" nur empfehlen kann.

Rezensionsnotiz zu Deutschlandfunk Kultur, 22.04.2020

Rezensent Günther Wessel führt mit Bram Stokers Geschichte in ein großes Leseabenteuer. Der laut Rezensent hübsch gestaltete Band mit informativem Nachwort und der "hervorragenden" Übersetzung von Alexander Pechmann bietet den klassischen Tragödienkonflikt Pflicht oder Liebe in reizvoller Bearbeitung, erklärt Wessel. Der besondere Dreh liegt für Wessel in der Verschiebung der Perspektive von der männlichen zur weiblichen Hauptfigur, vom Zöllner William zur Fischerstochter Maggie, und darin, dass letztere eine echte Verwandlung durchmacht - von der schwärmerischen Seele zur Kämpferin, die es mit dem tosenden Meer aufnimmt. Für Wessel eine literarische Entdeckung und nebenbei ein kleines Juwel des Nature Writing, findet er.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 02.04.2020

Rezensent Tobias Döring empfieht Bram Stokers von Alexander Pechmann "wunderbar rhythmisch" übertragene Erzählung, die den Leser an die zerklüftete schottische Ostküste führt. Die beschriebene "Schreckensnacht" um Schmuggler, Liebe, Pflicht und Schicksal zieht Döring in Bann. Wie der Autor Gefühle und Elemente miteinander korrespondieren lässt, hat Döring vor allem fasziniert. Dass bei Stoker viel Kolportage und Klischee mit im Spiel ist (Männer sind viril, Frauen schwach, das Böse jüdisch), scheint Döring dem Autor dafür und für die "atmosphärische Verdichtung" im Text verzeihen zu können.
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