Barbara Lovenheim

Überleben im Verborgenen

Sieben Juden in Berlin
Cover: Überleben im Verborgenen
Siedler Verlag, Berlin 2002
ISBN 9783886807567
Gebunden, 224 Seiten, 19,90 EUR

Klappentext

Aus dem Englischen von Christian Wiese. Mit 20 Abbildungen. Im April 1945 stießen russische Soldaten in der Berliner Oranienstraße auf die wahrscheinlich größte Gruppe deutscher Juden, die in der damaligen Reichshauptstadt im Untergrund überlebt hatte: Dr. Arthur Arndt, seine Frau Lina, ihre Kinder Erich und Ruth, Charlotte Lewinski mit ihrer Tochter Ellen und Bruno Gumpel. Verteilt auf die verschiedensten Verstecke, hatten sie sich zweieinhalb Jahre lang verborgen halten können. "Überleben im Verborgenen" ist eine Geschichte über Mut, Überlebenswillen und Erfindungsreichtum. Es ist zugleich eine Geschichte über die Menschlichkeit, die Courage und die Findigkeit der Helfer.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 12.08.2002

Ein eindrucksvolles Dokument der Menschlichkeit ist für Klaus Harpprecht dieses Buch, in dem sieben Berliner Juden von ihren deutschen Helfern erzählen, die ihnen das Überleben im Nationalsozialismus ermöglichten. Lovenheim berichtet von diesen Gesprächen stellenweise in der direkten Rede, was manche Leser zweifeln lassen könnte an der Authentizität der Schilderungen, schreibt der Rezensent. Die Autorin versichere aber, "dass sie die Dialoge mit Hilfe der Beteiligten so sorgsam wie möglich rekonstruiert habe". Zusätzlich gestützt wird die Darstellung durch die Berliner Historikerin Barbara Schieb, "deren Kenntnis der Verfolgung und des Widerstands unübertroffen" sei, bemerkt Harpprecht. Demnach hätte es in Berlin wenigstens fünftausend jüdischer "U-Boote" gegeben. Jeder dieser Untergetauchten hätte außerdem mindestens zehn nichtjüdische Helfer gebraucht, um "auch nur einige Monate überstehen zu können". Daraus folgt, "dass an die fünfzigtausend Berliner ihre Existenz, ihre Freiheit, und im schlimmsten Fall das eigene Leben riskierten, um Juden vor der Deportation und dem Tod zu bewahren". Dass diese Tatsache eine Amerikanerin herausstellt, findet Harpprecht bezeichnend, aber nicht verwunderlich.
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