Rezensent Alexander Gallus empfiehlt das Buch der amerikanischen Politikwissenschaftlerin Barbara F. Walter über die Gefährdungen der Demokratie und drohende Bürgerkriegsdynamiken im Westen. Wie Walter Aktuelles und Grundsätzliches miteinander verbindet und jargonfrei, klar und strukturiert Muster und Risikofaktoren identifiziert, findet Gallus erhellend. Was einen Bürgerkrieg begünstigt (eine gespaltene Gesellschaft etwa), welche Bewegungen hier nachhelfen (Alt-Right) und wo dergleichen auf dem Globus geschieht, liest Gallus mit angehaltenem Atem. Wenn Walter die Beschränkung von Freiheitsrechten ins Spiel bringt, ist Gallus skeptisch. Insgesamt aber lobt er das "kenntnisreiche", "wichtige" Buch.

Wann die Demokratie in Gefahr ist, kann Barbara F. Walter dem Rezensenten Rudolf Walther überzeugend darstellen. Die amerikanische Politikwissenschaftlerin analysiere beeindruckend wie sich rechtsstaatliche Länder systemisch in Autokratien verwandeln, die zu Bürgerkriegen führen, findet Walther. Um die Kompetenz der Autorin zu untermauern, gibt Walther den Forschungsschwerpunkten der Politologin mit Schweizer Wurzeln viel Raum. Walters Buch, führt der Rezensent aus, beschreibt die Situationen in Palästina, Libanon, dem Irak, dem Balkan, Nordirland, Ruanda und Simbabwe, konzentriert sich dabei auf Basis von empirischen Studien auf die Rolle der sozialen Medien und fokussiert dabei doch immer die USA. Die gefährlichsten "Brandbeschleuniger", fasst Walther zusammen, seien zu schnell angegangene Demokratisierungsprozesse auf der einen und besonders große ethnische und religiöse Pluralität andererseits. In diesem Zusammenhang seien die Vorschläge der Politologin, wie Bürgerkriege verhindert werden können, besonders beachtenswert.

Rezensentin Jasamin Ulfat-Seddiqzai freut sich über den Optimismus, den Barbara F. Walter in ihrem Buch über die Instabilität von Demokratien trotz allem verbreitet. Mit Blick auf Südafrika und Kalifornien zeigt die Autorin laut Rezensentin, dass Minderheitenrechte und Systemwechsel nicht mit Gewalt einhergehen müssen. Walters Ausführungen zum Sturm auf das US-Kapitol und zum Regimewechsel im Irak malen allerdings ein dunkleres Bild, gibt die Rezensentin zu. Was geschehen muss, damit Staaten zerfallen, hat sie da bereits aus der Lektüre gelernt.