Ayobami Adebayo

Bleib bei mir

Roman
Cover: Bleib bei mir
Piper Verlag, München 2018
ISBN 9783492058902
Gebunden, 352 Seiten, 22,00 EUR

Klappentext

Aus dem Englischen von Maria Hummitzsch. Yejide hofft auf ein Wunder. Sie will ein Kind. Ihr geliebter Mann Akin wünscht es sich, ihre Schwiegermutter erwartet es. Sie hat alles versucht: Untersuchungen, Pilgerreisen und Stoßgebete - vergeblich. Dann nimmt ihre Schwiegermutter das Heft in die Hand und stellt Akin eine zweite Frau zur Seite. Eine, die ihm ein Kind schenken kann. Dabei haben sich Akin und Yejide entgegen der nigerianischen Sitten entschieden, keine zweite Frau in die Ehe zu holen. Doch jetzt ist sie da, und Yejide voller Wut und Trauer. Um ihre Ehe zu retten, muss sie schwanger werden - aber um welchen Preis?

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 21.11.2018

Fasziniert liest Irene Binal Ayobami Adebayos Debüt, das von den schwierigen Bemühungen eines jungen Paares erzählt, sich im Nigeria der achtziger Jahre von familiären Traditionen zu lösen: Weil die junge Yejide keine Kinder bekommen kann, setzt die Familie ihren Mann Akin solange unter Druck, bis er eher unwillig eine zweite Frau heiratet. Die Rezensentin verfolgt berührt, wie Yejide um ihre Stellung in der Familie und in der Gesellschaft kämpft. Der Autorin rechnet sie dabei nicht nur die "klare und gewandte" Prosa an, sondern auch vielschichtige Charaktere und eine "Weite des Blicks". Hier erkennt Binal, dass Adebayo das Schreiben bei Margaret Atwood gelernt hat.

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 21.08.2018

Isabella Caldart liest das Debüt der nigerianischen Schriftstellerin Ayobami Adabayo als Roman über den Verlust der Liebe. Der ins Extrem sich steigernde Kinderwunsch der Protagonistin führt laut Caldart in den Abgrund. Außer um Emotionen geht es laut Rezensentin aber auch um nigerianische Politik in den 1980er Jahren, um Putsch und Umbruch und den Machtwechsel im Land, um die Zuschreibung von Geschlechterrollen und gesellschaftliche Machtverhältnisse, die laut Caldart in kleinen Details sichtbar werden. Nur gegen Ende wirkt die dichte Entwicklung des Geschehens auf sie leicht überdramatisiert. Die Übersetzung von Maria Hummitzsch findet sie bis auf einige gewollt wirkende Sprechweisen gelungen.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 11.08.2018

Meredith Haaf zeigt sich berührt von diesem Familienroman der nigerianischen Schriftstellerin Ayobami Adebayo. Das Thema Kinderwunsch bearbeitet die Autorin laut Haaf jenseits von Klischees, mit Sinn für versteckte Sehnsüchte in einer dichten Handlung, mit "saftigen" Bildern und Dialogen. Haaf stolpert über allzu bemüht authentische Formulierungen in der Übersetzung von Maria Hummitzsch. Über den nigerianischen Alltag und die politische Geschichte Nigerias erfährt Haaf eine Menge aus diesem Buch.
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 01.08.2018

Marie-Sophie Adeoso hält das Buch der nigerianischen Schriftstellerin Ayobami Adebayo für lesenswert. Was die Autorin anhand der Geschichte eines Paares über einengende sexistische Rollenvorstellungen im Nigeria der achtziger Jahre erzählt, über externe Einmischung in intime Lebensbereiche, ist nicht mit dem Ziel geschrieben, Geschlechterrollen aufzubrechen und über weite Strecken eine Geschichte von Liebe, Verrat und Verlust, informiert Adeoso. Die Hinweise auf politische Entwicklungen im Buch findet die Rezensentin geradezu überflüssig angesichts eines "berührenden" Familienporträts, raffinierten Spannungsbögen und lebensecht ambivalenten Charakteren. Nur der Kernkonflikt im Buch scheint ihr etwas zu unglaubwürdig motiviert.