Astrid Köhler

Klaus Schlesinger

Die Biografie
Cover: Klaus Schlesinger
Aufbau Verlag, Berlin 2011
ISBN 9783351027360
Gebunden, 394 Seiten, 26,99 EUR

Klappentext

Ein unangepasstes, couragiertes Schriftsteller-Leben zwischen Ost und West Ohne meinen Lebenskreis, der einen Radius von höchstens fünf Kilometern hat, jemals für länger zu verlassen, habe ich die Nachteile dreier Gesellschaftssysteme erfahren können , resümierte Klaus Schlesinger. Als einer der wichtigsten deutschen Gegenwartsautoren - befreundet mit Kollegen wie Stefan Heym, Franz Fühmann, Ulrich Plenzdorf - hat er in seinen Büchern ein ganz besonderes Tableau deutscher Nachkriegsgeschichte von unten geliefert. Ein Mann von Prinzipien, der nicht zu vereinnahmen war, der die DDR verlassen hat, ohne von ihr zu lassen, der in keinem System die Auseinandersetzung scheute, nicht abließ, nach Gerechtigkeit und Schuld zu fragen und einen Projektionsraum für Utopie zu suchen.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 13.03.2012

Sabine Brandt sieht in Astrid Köhlers Biografie des 2001 gestorbenen Schriftstellers Klaus Schlesinger nicht nur eine packende Erzählung über ein Leben, das eng mit der Geschichte Deutschlands verknüpft ist. Deutlich wird, wie schwierig die Existenz als DDR-Dissident war und wie wenig heimisch Schlesinger nach seiner Ausweisung im Westen wurde, so die Rezensentin. Durch die gelungene Mischung von Lebensbeschreibung und historischer Reportage lässt sie sich ganz in den Bann dieses bewegten Lebens schlagen, wie sie lobt. Daneben stellt die Biografie schon durch die Lebensdaten Schlesingers ein veritables "Geschichtsbuch" dar, das die Autorin nirgends nur lexikalisch mit Leben füllt und in dem sich mancher wieder finden wird, wie sie glaubt. Der gute Eindruck wird durch den umfangreichen und informativen Anmerkungsapparat noch verstärkt, und so lässt sich Brandt auch durch kleinere Fehler, die der Autorin unterlaufen sind, nicht in ihrem positiven Urteil beirren.
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Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 09.01.2012

Michael Sontheimer nimmt sich viel Zeit, um über Klaus Schlesinger, den DDR-Rebell und einstigen Weggefährten bei der taz zu plaudern. Die Biografie von Astrid Köhler scheint ihn hingegen nicht so wahnsinnig zu beeindrucken. Respektvolle Worte, etwa zum angelsächsischen, persönlichen Biografiestil oder der DDR-Vergangenheit der Autorin, die sie ihr Thema besser verstehen lasse, so Sontheimer, hat er zwar übrig, vergisst aber nicht zu erwähnen, dass Schlesinger sich wahrscheinlich nicht viel aus so einem Buch gemacht hätte. Kritisch sieht der Rezensent Köhlers Beurteilung der Hausbesetzerszene, in der Schlesinger aktiv war. Von "Verweigerung der Bürgerlichkeit", wie Köhler diese Zeit betitelt, kann seiner Meinung nach bei Schlesinger keine Rede sein. Interesselosigkeit, meint er, trifft es besser.
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