Anne Carson

Rot

Ein Roman in Versen
Cover: Rot
Piper Verlag, München 2001
ISBN 9783492040624
Gebunden, 171 Seiten, 18,41 EUR

Klappentext

Aus dem Amerikanischen von Karen Lauer. In "Rot" verknüpft Anne Carson Antike und Moderne zu einer Geschichte um den liebeskranken Helden Geryon, der durch das Fegefeuer der Pubertät geht.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 07.11.2001

Große Stücke, um es salopp zu sagen, hält Lothar Müller auf die kanadische Lyrikerin Anne Carson. Carsons berufliche Beschäftigung - sie unterrichtet klassische griechische und römische Literatur- schlägt sich auch in ihren Büchern nieder: einen "Versroman" hat der herausgebende Verlag dieses Buch genannt. Ein harter, präziser Ton, ein mitleidsloser Blick, die Sprache zwischen Lyrik und Prosa changierend, frei von klassischen Versmaßen und Anklängen an die Reimkunst - so charakterisiert Müller das im übrigen seines Erachtens glänzend übersetzte Versepos, das die Geschichte von Geryon und Herakles in die heutige Zeit überträgt. Dass gerade die als "lebensfern gescholtene Philologie" eine solche "Schicksalsbegegnung" zustandebringt, begeistert den Rezensenten. Für Müller handeln die 47 Abschnitte des Versromans die Frage ab, wie Menschen übereinander Gewalt gewinnen können; dabei sei der Autorin jedes Psychologisieren fremd, weshalb ihre antiken Helden von heute ihre Namen wie Amulette zum "Schutz gegen die Entzauberung der Leidenschaften" durch die Gegend tragen.
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