Alexandra Cavelius

Die Zeit der Wölfe

Eine tschetschenische Familie erzählt
Cover: Die Zeit der Wölfe
Ullstein Verlag, Berlin 2002
ISBN 9783898340496
Gebunden, 398 Seiten, 22,00 EUR

Klappentext

Die Geschichte einer Familie, die der Hölle des Bürgerkriegs in Tschetschenien entkommen ist, denn der »heilige Krieg im Kaukasus« fordert weiterhin seine Opfer. Subar, die allein erziehende Mutter von zwei Söhnen und einer Tochter, erschießt im Krieg vier Söldner. Deshalb kann sie nicht in Grosny bleiben. Ein Jahr lang versteckt sie sich, dann wird sie gefasst und zum Tode verurteilt, doch ihr gelingt die Flucht nach Deutschland.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 31.10.2002

Udo Scheer ist sehr beeindruckt von dem Schicksal der tschetschenischen Familie, die unter großen Gefahren nach Deutschland flüchten konnte. Das Buch, das aus Gesprächsmitschnitten von über 100 Tonbandkassetten entstanden ist, lässt die Mutter Subar die beiden Söhne und die Tochter zu Wort kommen. Es erzählt nicht nur die Geschichte einer Familie, sondern vermittelt auch ein "vielschichtiges Bild" der durch Völkermord bedrohten Tschetschenen, so der Rezensent angetan. Er lobt Cavelius für ihre "Collagetechnik", mit der sie die Gespräche in Buchform gebracht habe. Dadurch entstehe ein eindrucksvolles Bild sowohl von den Schwierigkeiten und Gefahren, die die Familie überstanden hat, als auch von den kriegerischen Auseinandersetzungen, die die Tschetschenen mit den Russen führen. Scheer sieht nicht zuletzt diesen Krieg dafür verantwortlich, dass in Tschetschenien fundamentalistische Gruppen immer stärker aktiv werden und er nutzt einen nicht geringen Teil seiner Rezension, um die Geschichte dieses Konfliktes zusammenzufassen.