Adelbert von Chamisso

Reise um die Welt

Cover: Reise um die Welt
Die Andere Bibliothek, Berlin 2012
ISBN 9783847700104
Gebunden, 450 Seiten, 79,00 EUR

Klappentext

Mit einem Nachwort von Matthias Glaubrecht. Mit 140 Lithografien nach Zeichnungen von Ludwig Choris. Als Autor von Peter Schlehmils wundersamer Geschichte und als Dichter ist er weltberühmt geworden; als Kustos des Berliner Botanischen Gartens und Leiter des Herbariums ist er wenigen bekannt und als Weltreisenden, mit dem "Hauptstück" seiner Lebensgeschichte, müssen ihn die meisten Leser erst noch kennenlernen: 1836 stellte Adelbert von Chamisso sein letztes Werk vor, die Reise um die Welt vor fast zwei Jahrhunderten auf einem russischen Expeditionsschiff als Botaniker; unternommen zur Erkundung der kürzesten Verbindung von Europa nach Asien, vom Pazifik her. Auf der Brigg "Rurik" begleitete ihn während der Jahre 1815 - 1818 auch Ludwig York Choris als offizieller Zeichner und Maler, ein junger deutschstämmiger Russe, der in Paris später Bildbände veröffentlichte illustriert mit Lithografien, die "Louis" Choris nach Zeichnungen fertigte - einer der größten Zeichner und Maler, die jemals den Pazifik bereisten. Die damals sensationelle Weltumseglung, die zweite in der russischen Geschichte, führte Chamisso von Kopenhagen über Teneriffa, Brasilien und Chile nach Alaska, San Francisco, Hawaii und in die südpazifische Inselwelt. In Chamissos "Klassiker" Reise um die Welt sind der anekdotische Reiseerzähler, der Naturforscher von enzyklopädischem Interesse, der aufklärerische Ethnologe und der enthusiastisch lebensbilanzierende Dichter vereint.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 22.12.2012

Rezensent Lothar Müller ist ganz verliebt in diese neue Ausgabe von Adelbert von Chamissos "Reise um die Welt". Fasziniert folgt er den Reisebeschreibungen, die Chamissos Eindrücke etwa von der Umseglung des Kap Hoorn oder der Durchquerung des Indischen Ozeans in Richtung Kapstadt ebenso eindringlich wiedergeben wie seine zahlreichen Erinnerungen an Berlin. Der Kritiker ist nicht nur ganz angetan von der sprachlichen Schönheit dieser autobiografischen Prosa, sondern schätzt Chamisso auch als aufmerksamen Naturforscher, der die gesehenen Landschaften, Schiffstypen, Werkzeuge, Kultgegenstände und Personen eindrucksvoll beschreibt. Insbesondere lobt Müller aber die dieser Ausgabe erstmalig beigefügten farbigen Lithografien des Expeditionsmalers und Naturzeichners Ludwig Choris, der Chamisso auf seiner Reise begleitete und dessen Aufzeichnungen illustrierte. Auch wenn diese Ausgabe dem Rezensenten durch den Herausgeber Matthias Glaubrecht etwas zu "sparsam" kommentiert erscheint, kann er sie als wahre "Augenweide" nur unbedingt empfehlen.
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 06.10.2012

Ein liberal denkender Menschenfreund auf Weltreise, da liest Rezensent Günter de Bruyn gerne rein. Vor allem, wenn fachkundige Aufzeichnungen über Menschen und Länder, Pflanzen und Tiere, wie hier, anschaulich illustriert werden. Adelbert von Chamisso und sein Lithograph Ludwig Choris sind für de Bruyn ein gutes Gespann, weswegen er den vorliegenden Band vor allen anderen erhältlichen Ausgaben mit Chamisson Weltumsegelungsprosa empfiehlt. Außer, so de Bruyn einschränkend, man sucht das Abenteuer. Dafür sei Chamisso der falsche Mann, ein liebevoller, wenngleich auch kritischer Naturwissenschaftler. Die Editionsweise betreffend möchte der Rezensent ferner folgendes festhalten: Vollständig ist diese Ausgabe nicht (anders die des Winkler und des Hanser Verlags) und in ihrer Einheitlichkeit auch nicht authentisch. Für de Bruyn ein echter Verlust, fehlen doch Chamissos geografische, ethnografische und sprachwissenschaftliche Erkundungen, so seine Hinweise auf die "bordellartigen Zustände auf Hawaii" in lateinischer Sprache.
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