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Jost Dülffer

Geheimdienst in der Krise

Der BND in den 1960er-Jahren
Cover: Geheimdienst in der Krise
Ch. Links Verlag, Berlin 2018
ISBN 9783962890056
Gebunden, 672 Seiten, 50,00 EUR

Klappentext

Der BND verlor in den letzten Amtsjahren Konrad Adenauers das Vertrauen der Bonner Regierung. Ausschlaggebend waren für den Kanzler Illoyalität und Verrat im Dienst, NS-Belastung und Leistungsschwäche. Dennoch gelang es dem BND-Präsidenten Reinhard Gehlen, sich bis 1968 der politischen Kontrolle durch Regierung und Parlament weitgehend zu entziehen und nach außen ein positives Image zu bewahren. Dabei entglitt ihm die Führung des Nachrichtendienstes nach innen. Medienpolitik und Lobbyismus ersetzten weitgehend die nachrichtendienstliche Aufklärung. Erst durch die Reformen nach Gehlens Abgang gelang es, den BND zu einer wirksamen Behörde der Auslandsaufklärung zu machen. Jost Dülffer konnte u.a. die Akten des BND-Archivs und des Kanzleramts uneingeschränkt einsehen und legt hier eine umfassende Geschichte der Spätphase der Ära Gehlen vor.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 02.10.2018

Wichtiges Buch, meint Rezensent Anselm Doering-Manteuffel. Jost Dülffers im Rahmen des Forschungsauftrags der UHK entstandene Studie über den BND zwischen der Ära Adenauer und der Ära Brandt überzeugt den Rezensenten mit einer breiten Quellenbasis und detailgenauer Beschreibung der Beziehungen zwischen BND und Staat. Das so entstehende Bild zeigt laut Rezensent die strukturell unfertige BRD der frühen 60er Jahre. Wie die engen Kontakte Gehlens zur Presse in die "Spiegel"-Affäre führten und welche anderen Skandale den Dienst erschütterten, vermittelt Dülffer dem Rezensenten unpolemisch und tiefenscharf.
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Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 30.07.2018

Constantin Goschler empfiehlt Jost Dülffers Buch als eindrucksvoll analysierte Geschichte des BND in den 60er Jahren. Den Vertrauensverlust zwischen BND und Bundesregierung sowie die innere Erosion des BND erläutert der Autor laut Rezensent nicht als klassische Geheimdienstgeschichte mit spannenden Aktionen, sondern als nüchterne Beschreibung der Rolle der Geheimen in einer liberalen Demokratie. Für Goschler ein höchst aktueller Ansatz. Dass der Band als Teil einer zur Erforschung der Geschichte des BND eingesetzten Unabhängigen Historikerkommission entstand und mit einem einzigartigen Aktenzugang arbeitet, macht ihn für Goschler außerdem zu einem unverzichtbaren Quellenschatz auf absehbare Zeit.
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