Willy Hochkeppel

Mäandertal

Philosophische Versuche abseits des Geläufigen
Cover: Mäandertal
Parerga Verlag, Düsseldorf 2001
ISBN 9783930450619
Broschiert, 182 Seiten, 24,54 EUR

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 17.11.2001

Vor allem eines beweist Willy Hochkeppels Buch, findet die Rezensentin Franziska Meier: dass die amerikanische Philosophie Klügeres zum Thema Biowissenschaften zu sagen hat als das deutsche, geisteswissenschaftlich geprägte Feuilleton. Hochkeppel nämlich referiert, so Meier, "faszinierende Gedankenexperimente" von Hilary Putnam, Nelson Goodman, Thomas Nagel und anderen. Das Beispiel, das sie zitiert, mit hirntauschenden Drillingsbrüdern, will einem jedoch eher reichlich krude und, im gebotenen Referat, recht unverständlich vorkommen. Offensichtlich ebenso faszinierend findet sie die "Artificial-Life"-Forschung. Was genau daran so großartig ist, vermag sie leider nicht zu vermitteln. Gelobt wird Hochkeppel für sein "engagiertes und geistreiches Plädoyer" für eine Philosophieauffassung, die sich nicht auf die Geschichte konzentriert, sondern mit den "Problemen der Gegenwart" auseinandersetzt. Kapitalismuskritik, die die Rezensentin an Adorno und Horkheimer gemahnt, findet sich auch, angekämpft wird gegen das "Verschwinden" des Individuums. Dieser Kampf macht Hochkeppel, so jedenfalls Meiers Meinung, zum "mutigen, liberalen Individualisten".