Ursula Spuler-Stegemann

Muslime in Deutschland

Informationen und Klärungen
Cover: Muslime in Deutschland
Herder Verlag, Freiburg 2002
ISBN 9783451052453
Kartoniert, 380 Seiten, 14,90 EUR

Klappentext

Aktualisierte Neuausgabe 2002. Der Islam ist bereits die zweitgrößte Religion in Deutschland. Eine eigene Welt entsteht, vielen unsichtbar oder undurchschaubar: eigene Bildungszentren, Medien, Unternehmen, Verbände, islamistische Gruppen. Was spielt sich wirklich ab? Wo liegen die Gefahren für den sozialen Frieden, für die Demokratie? Wie sind die praktischen Probleme lösbar? Unsere Zukunft hängt davon ab, wie wir miteinander umgehen und was wir voneinander wissen. Das brisante Standardwerk.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 12.06.2004

Überzeugend findet Rezensent Volker S. Stahr dieses Buch von Ursula Spuhler-Stegemann, das er im Rahmen einer Mehrfachrezension von Publikationen zum Thema Islam in Deutschland bespricht. Während er die meisten der Bücher als wenig hilfreich erachtet, da sie nicht um wirkliche Aufklärung bemüht seien, Ängste schürten und Meinungen statt Fakten servierten, würdigt er Spuhler-Stegemanns Buch als eine positive Ausnahme. Die Autorin gebe einen guten Überblick über Islam und Muslime im Land, porträtiere verschiedene Bewegungen und behandle ausgewählte Themen wie "islamischer Staat im Staat", Frauenfragen, Medien, Wirtschaft oder Konversion. Hier finde man nicht nur Terrornester und kulturelle Eroberungshorden wie bei den Büchern von Rolf Stolz und Udo Ulfkotte, obwohl auch Spuhler-Stegemann bestimmten Bewegungen und ihren Aktivitäten durchaus kritisch gegenüberstehe.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 06.07.2002

Das Buch der Marburger Islamwissenschaftlerin versucht einen Mittelweg zu gehen: zwischen wissenschaftlicher Abhandlung und bloßem Problemaufriss. In der Bewertung der Autorin überwiegt die Skepsis gegenüber den islamischen Organisationen in Deutschland - und sie ist, wie der Rezensent Mathias Drobinski betont, in der nach dem 11. September vielfach veränderten neuen Fassung noch größer geworden. Den Vorwurf der Islamfeindlichkeit kann man Spuler-Stegemann diesen Vorbehalten zum Trotz nicht machen, meint Drobinski: Dass der Islam selbstverständlicher Bestandteil der deutschen Kultur werden wird und werden muss, steht für die Autorin fest. So wenig sie die Augen vor den eher mehr als weniger werdenden "Desintegrations-Predigern" verschließen will, am Ende überwiegt, so Drobinski, der "vorsichtige" Optimismus.
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