Tommi Kinnunen

Wege, die sich kreuzen

Roman
Cover: Wege, die sich kreuzen
Deutsche Verlags-Anstalt (DVA), München 2018
ISBN 9783421047717
Gebunden, 336 Seiten, 20,00 EUR

Klappentext

Aus dem Finnischen von Angela Plöger. In einem Städtchen im Norden Finnlands, 1996. Lahja liegt auf dem Totenbett. Sie kann zurückblicken auf ein langes Leben, in dem sie ihre Leidenschaft zum Beruf machen konnte: das Fotografieren. Aber eines war ihr nicht vergönnt: körperliche Erfüllung. Ihr treu sorgender Ehemann Onni konnte ihr nicht geben, nach was sie sich sehnte - bis sie sich nach Jahren der unterdrückten Gefühle zu einer grausamen Tat hinreißen ließ. Erst nach ihrem Tod findet ihre Schwiegertochter Kaarina auf dem Dachboden einen Brief, der die entsetzliche Wahrheit ans Licht bringt. Er erzählt von einer Familientragödie, die schon fast hundert Jahre zuvor mit Lahjas Mutter Maria ihren Anfang genommen hat.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 29.05.2018

Aldo Keel bekommt mit Tommi Kinnunens Familienchronik aus der finnischen Provinz gleich drei Generationen und ein ganzes Jahrhundert vor Augen geführt. Mit Momentaufnahmen aus dem Leben von vier Hauptfiguren und einer Menge Leerstellen, die der Rezensent begrüßt, gestaltet der Autor laut Keel kollektive Erfahrungen wie den Krieg gegen Russland, den ersten Kühlschrank oder Homosexualität, die in Finnland noch bis vor kurzem geächtet wurde. Dass sich der Roman schließlich als Familientragödie entpuppt, macht das Ganze für Keel nicht weniger reizvoll.
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