Terezia Mora

Die Liebe unter Aliens

Erzählungen
Cover: Die Liebe unter Aliens
Luchterhand Literaturverlag, München 2016
ISBN 9783630873190
Gebunden, 272 Seiten, 22,00 EUR

Klappentext

Ein Ausflug ans Meer soll ein junges Paar zusammenführen. Ein Nachtportier fühlt sich heimlich zu seiner Halbschwester hingezogen. Eine Unidozentin flieht vor einer gescheiterten Beziehung und vor der Auseinandersetzung mit sich selbst. Ein japanischer Professor verliebt sich in eine Göttin. Terézia Mora erzählt in "Die Liebe unter Aliens" von Menschen, die sich verlieren, aber nicht aufgeben, die verloren sind, aber weiter hoffen. Wir begegnen Frauen und Männern, die sich merkwürdig fremd sind und zueinander finden wollen. Einzelgängern, die sich ihre wahren Gefühle nicht eingestehen. Träumern, die sich ihren Idealismus auf eigensinnige Weise bewahren.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 29.10.2016

Kaum jemand schreibt so virtuos über das Unglück wie Terezia Mora, meint Sandra Kegel. Ob die in Ungarn geborene, auf Deutsch publizierende Autorin über ein Paar erzählt, dem die Sehnsucht nach einem besseren Leben zum Verhängnis wird, von einem Japanologen berichtet, der einsam durch die Straßen streift oder über Menschen in Trennungsphasen schreibt - stets "funkeln" ihre Erzählungen über Fremdheit, Scheitern und Distanz zwischen den Menschen, versichert die Kritikerin. Großartig, wie Mora in lakonischer, unsentimentaler Sprache das Beunruhigende heraufbeschwört ohne es aufzulösen, lobt Kegel, die diese eindringlichen Prosaminiaturen mehrmals - und immer wieder neu - gelesen hat.
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Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 17.10.2016

Dieser Erzählband ist weit mehr als ein "Pausenfüller" zwischen den Romanen, versichert Meike Fessmann. Denn auch in der Kurzform brilliert die Autorin mit einem herausragenden Gespür dafür, vorsichtig tastend hinter die Fassaden ihrer Figuren zu blicken und mit kleinen Gesten und wohl gesetzten Worten eine "subliminale Wirkung" zu entfalten, fährt die Kritikerin fort. Gebannt kriecht Fessmann mit Mora in die verborgenen Seelenräume ihrer meist männlichen Helden und schaut zu, wie Routinen zerfallen und Ressentiments entstehen. Beeindruckt vermerkt die Rezensentin zudem, wie Mora Energien implodieren lässt und dabei ebenso dicht und drastisch wie zart, bisweilen gar magisch erzählt.
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Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 13.10.2016

Die "resignativen Mentalitätsstudien", die Terezia Mora in ihrem neuen Erzählband "Allein unter Aliens" beschreibt, sind zwar nicht ganz so wuchtig wie in ihrem letzten Roman, aber nicht minder virtuos, versichert Rezensentin Wiebke Porombka. Fatalismus, Ausgeliefertsein und Unglück umgibt Moras Figuren. Das Unglück ist so mit dem Alltag verflochten, dass man es kaum bemerkt, erklärt die Kritikerin und lobt: Großartig, wie hier die Taubheit einer Gesellschaft seziert wird, die sich nicht mal mehr auf die Liebe einlassen kann.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 11.10.2016

Elegant, leicht und schön findet Roman Bucheli die Erzählungen Terézia Moras. Mitunter wie ein japanisches Tuschebild. Wie sich die Moderne in unsere Seelen einprägt, was sie in uns bewegt, das vermag die Autorin dem Rezensenten immer schon auf beharrliche und genaue Weise zu zeigen. In den hier versammelten Texten scheint zudem die Vision einer möglichen anderen, vielleicht besseren Welt stärker, wenngleich sehr zart auf, erklärt Bucheli seine Faszination durch die Geschichten. Eminent künstlerisch scheint ihm, wie Mora die Eigenheiten der Zeit in die Figuren verwandelt und dieses utopische Moment in die Texte legt.

Rezensionsnotiz zu Die Welt, 24.09.2016

Zwischen einem Besuch bei Terézia Mora in ihrem Heimatdorf Fertorákos und einer Würdigung ihres Gesamtwerks verliert Paul Jandl auch ein paar Absätze über die elf Erzählungen, die im Band "Die Liebe unter Aliens" versammelt sind. Scheinbar unspektakuläre Beziehungsgeschichten sind das, "die mit den Realmaßen des Sozialen arbeiten, um sie am speziellen Fall zu erproben", beschreibt der Rezensent, den das Spiel mit den Zeichen, mit Sichbarem und Verborgenem, ein wenig an Greenaway erinnert.