Scott McClanahan

Crap

Roman
Cover: Crap
Ars vivendi Verlag, Cadolzburg 2021
ISBN 9783747202227
Gebunden, 195 Seiten, 20,00 EUR

Klappentext

Aus dem amerikanischen Englisch von Clemens Setz. In Crap erzählt Scott McClanahan von (s)einer Kindheit in West Virginia, von struktureller Armut und Grubenunglücken, die ganze Ortschaften ausgelöscht haben, er erzählt von Grandma Ruby, Onkel Nathan und den anderen Durchgeknallten im McClanahan-Clan, von der amerikanischen Jugend und davon, wie Naked Joe zu seinem Namen gekommen ist.

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 05.02.2022

Rezensent Frank Schäfer verfolgt mit großem Interesse Scott McClanahans Beschreibung seiner Adoleszenz in einem trostlosen, schrumpfenden Kaff in den Appalachen. Der dieskrete, feinfühlig Hillbilly-Amerika-Chronist bereite in dem autobiografischen Roman "Crap" seine Realität poetisch neu auf, stets optimistisch und inbrünstig auf der Suche nach den Blumen auf dem Mist des Abgehängt-Seins und den Katastrophen in seiner Heimat, erklärt Schäfer. Die Handlung ist nicht stringent und dadurch ein wenig unordentlich, der Autor verlässt sich dem Rezensenten zufolge sehr auf seine narrative Intuition. Überzeugt wird Schäfer aber von den "gebrochenen Helden" in diesem Buch, die sowohl tragisch als auch lebendig und lustig beschrieben werden. Den alten, mystischen Ton McClanahans hat sein deutschsprachiger Entdecker Clemens Setz zudem ideal übersetzt, schließt der Rezensent.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 03.07.2021

Rezensent Nico Bleutge ist voll Bewunderung für Scott McClanahans Roman in der Übersetzung von Clemens Setz. Über die Brüchigkeit und den alltäglichen Wahnsinn im Leben einer Familie in einem Kaff in West Virginia erzählen der Autor und sein Erzähler Scott laut Bleutge jargonbegabt, sprunghaft und vielstimmig und unter Verwendung von Anmerkungen, Kochrezepten und Namenslisten. Dass Bleutge für all die Freaks im Buch Sympathie entwickelt, hat mit McClanahans beziehungsweise Scotts liebevoller Sichtweise zu tun und mit der "nervösen Schwebe", in der der Autor den abgebildeten Kosmos hält.
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