Sandro Veronesi
Die Berührten
Roman
Klett-Cotta Verlag, Stuttgart 2014
ISBN 9783608939934
Gebunden, 384 Seiten, 21,95 EUR
ISBN 9783608939934
Gebunden, 384 Seiten, 21,95 EUR
Klappentext
Aus dem Italienischen von Michael von Kilisch-Horn. Rom, ewige Stadt der Jugend. Der junge Graphologe Mète lässt sich treiben: auf Partys und von einer Affäre zur nächsten. Erst allmählich wird ihm bewusst, dass er der Getriebene ist von einer alles verschlingenden Liebe. In opulenten Bildern beschwört Veronesi die Dolce Vita der Achtziger des vergangenen Jahrtausends herauf.
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Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 16.08.2014
Als heimliche Hauptfigur des im Original bereits 1990 veröffentlichten zweiten Romans von Sandro Veronesi macht Thomas Stauder die Stadt Rom aus. Dekadente Erotik ist Veronesis Thema, wie Stauder erklärt, und das Sakrale, das er mit allerlei Zitaten von Pasolini über Moravia bis Fellini in Szene setzt, wie der Rezensent mitteilt. Frisch wirkt der Roman laut Stauder nicht zuletzt durch diese ironisch gefärbten intertextuellen Verweise, mit denen der Autor naive Identifikation verhindert, und die der Rezensent im übrigen für solide ins Deutsche übersetzt hält.
Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 22.07.2014
Sandro Veronesi ist "ein witziger Vogel", räumt Rezensent Niklas Bender ein, doch sein Dekadenz-Roman "Die Berührten" ist für Bender weniger eine gelungene Reflexion über den Niedergang als vielmehr ein Ausdruck desselben. Für sein Sittengemälde der materialistischen Achtzigerjahre (der Roman ist im italienischen Original bereits 1990 erschienen) fahre der Autor eine Menge auf, ächzt Bender: einen neureichen Zögling, der sein Leben in Rom als Freizeit-Graphologe fristet, eine verlockende Lolita-Venus-Eva mit Apfelgeruch und selbstverständlich viel Ironie. Doch anders als bei Pasolini, erkennt Bender, bleibt Veronesis Interesse am Katholizismus reine Pose, die Klage über Gottlosigkeit und Sittenverfall soll religiöse Erwartung nur aufbauen, um sie zu enttäuschen. Das ist dem Rezensenten zu aufgeblasen und er fragt sich, was Veronesi eigentlich will: "Wenn er nicht dran glaubt, wozu dann das Geschwurbel?"
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