Klappentext
Von Anfang an stand die Psychoanalyse in Konstellation zur Literatur, setzte sie sich mit dem Gegen-Diskurs der Phantasie auseinander. In dieser literarischen Auseinandersetzung entwickelte Freud seine psychoanalytischen Grundtheoreme, im Fiktionalen und Imaginären fand er die Realität seines spekulativen Gedankengebäudes beglaubigt - die Unheimlichkeit des Menschen, die durch die Sprache zu Bewusstsein kommt. Literatur und Psychoanalyse stellen die komplexen Beweggründe des Menschen in den Mittelpunkt ihrer Aufmerksamkeit. Freud wollte "begreifen, was ihn ergriff".
Rainer Justs monumentale Auseinandersetzung mit der "literarischen Seite" in Freuds Werk zeigt, wie eng Freuds Literaturtheorie mit seiner Gesellschaftskritik verwoben ist. Auf seine Bühne treten unter anderen Kafka, Goethe, Brecht, Flaubert, Nietzsche, Wittgenstein, Adorno, Don Quijote, Lolita, Sherlock Holmes ...
Rezensionsnotiz zu Deutschlandfunk, 06.04.2019
Der Literaturwissenschaftler Rainer Just hat sich der literaturtheoretischen Seite im psychoanalytischen Werk Sigmund Freuds gewidmet, erklärt Rezensent Peter Henning, und bleibt dem Kritiker zufolge dabei einem "streng wissenschaftlichen Duktus" verhaftet, den Henning stellenweise anstrengend fand. Nichtsdestotrotz hat ihm Justs Buch gut gefallen: Neben der überraschenden Erkenntnis, dass Freud das theoretische Fundament seiner Wissenschaft mithilfe des völlig unwissenschaftlichen Medium Literatur aufzog, hat es dem ehrfürchtigen Kritiker erneut bewusst gemacht, wie faszinierend das Werk des Begründers der Psychoanalyse nach wie vor ist.
Themengebiete
Kommentieren