Rafael Horzon

Das Neue Buch

Roman
Cover: Das Neue Buch
Suhrkamp Verlag, Berlin 2020
ISBN 9783518470947
Gebunden, 303 Seiten, 20,00 EUR

Klappentext

Zehn Jahre nach Rafael Horzons erfolgreicher Autobiografie "Das Weiße Buch" ist es still geworden um den einstigen Liebling der Berliner Intelligenzija. Zu still, wie er findet. Also rafft er sich auf, um es noch einmal zu versuchen: Mit einem neuen Buch möchte er sich zum wichtigsten Intellektuellen des 21. Jahrhunderts aufschwingen, ja sogar endlich den heiß ersehnten Nobelpreis gewinnen. Doch ihm fällt einfach nicht ein, worüber er schreiben könnte...

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 21.11.2020

Wem kann zu diesem Buch geraten werden, fragt sich Rezensent Jan Wiele nach der Lektüre von Rafael Horzons zweitem Buch, dem Nachfolger des Kultobjekts und Kultur-Accessoires "Das weiße Buch". Ganz sicher nur denjenigen, die mit postmoderner Selbstreferentialität, narrativer Narretei, und Criss-Cross-Anspielungen innerhalb der opak schillernden Blase der "Berliner Pop-Bohème" etwas anzufangen wissen, denkt Wiele. Und auch denjenigen, die der Grundidee einer Ästhetisierung des Scheiterns etwas abgewinnen können. Horzons potentielle LeserInnen sind also jene, die dem Autor ähneln in seiner Selbstironie und seinem unbedingten Stilwillen - einem Stilwillen, der, wie Wiele feststellt, auch als Form der Rebellion gegen die eigene prekäre Lebenslage und "die brutale Wirklichkeit" gelesen werden kann. Doch selbst dem wohlwollenden Rezensenten kann nicht die dünne Staubschicht entgehen, die über dem "neuen Buch" liegt sowie eine gewisse Willkürlichkeit der Anekdoten und Ideen. Horzon tut eben, was er immer getan hat. Innovativ ist das jedoch nicht mehr, und vielleicht auch nicht mehr angemessen, lesen wir zwischen den Zeilen.
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Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 30.10.2020

Rezensent Alex Rühle zeigt sich leicht genervt vom neusten Projekt des Berliner "Lebensgesamtkunstwerks" Rafael Horzon. Denn vieles in seinem neuen Buch erinnert den Rezensenten an sein erstes - nur komme dieselbe Selbstreferenzialität, Zitierfreude und Sorglosigkeit, mit der Horzon hier wieder als "passionierter Lebenstrottel" durch die Berliner Kunstszene stolpere, dieses Mal nicht charmant, sondern langatmig und "bemüht" daher. Ob es nun am unzeitgemäßen "Poppertum", an Horzons penetranter Kunstverweigerungshaltung oder daran liege, dass das Buch im Grunde keinen Gegenstand habe, wie Rühle kopfschüttelnd bemerkt - dem eigenen Anspruch, auf keinen Fall Kunst schaffen zu wollen, sei Horzon hier jedenfalls gerecht geworden, schließt der Rezensent spöttelnd.
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Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 20.10.2020

Rezensent Martin Conrads empfiehlt allen, die ihr Leben zwischen "Elternabend, Rennrad und Gießkanne" fristen, Rafael Horzon zu lesen, den er als echte Größe Berliner Hipness präsentiert. Zehn Jahre nach Horzons Debüt mit dem "Weißen Buch" legt er nun "Das Neue Buch" vor, in dem er von seinem Kreativstau erzählt und von den Problemen, einen zweiten Roman zu schreiben: Ein Thema finden, eine Frau finden, Geld machen, Freunde machen - alles ganz schön crazy. Aber hey, am Ende sitzen alle glücklich im Grill Royal. Conrads verortet das Werk zwischen Super Mario und Goethe.