Peter Rühmkorf

Wenn - aber dann. Vorletzte Gedichte

Cover: Wenn - aber dann. Vorletzte Gedichte
Rowohlt Verlag, Reinbek 1999
ISBN 9783498057572
Gebunden, 128 Seiten, 18,41 EUR

Klappentext

Wer meint, daß die zeitgenössische Poesie keine direkt zu Ohren gehenden Wahrsprüche mehr in die Welt entließe, kann sich hörbar eines anderen belehren lassen.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 13.10.1999

Auf einen Schlag sind von Peter Rühmkorf gleich drei neue Bücher erschienen. Was für eine Genugtuung, meint Heinz Ludwig Arnold, muss das für Rühmkorf sein, der sich vor vier Jahren noch mit Selbstzweifeln quälte, weil er bis dahin nur zweieinhalb Bücher als Hardcover-Ausgaben herausgegeben hat. Nun also drei, die Arnold auch zusammen bespricht.
1) Da sind vor allem die vorletzten Gedichte: "wenn - aber dann" (Rowohlt Verlag), mit denen sich Rühmkorf in Arnolds Augen wieder einmal als bester deutschsprachiger Lyriker erwiesen hat. Hin- und mitgerissen zeigt sich Arnold von dieser "reichhaltigen" Sammlung an hymnischen Texten, Wortfeldern, poetischen Landschaften. Dunklere Töne als in älteren Gedichten erkennt Arnold in dem neuen Band, das leicht Erscheinende ist aus Schmerz gearbeitet.
2) Daneben erschienen: "Die Jahre, die Ihr kennt"(Rowohlt Verlag), "ein Memo-Buch" von 1972, in dem, so Arnold, "längst verschollenes Zeitgeistgut" wieder ins Bewusstein der Leser geschwemmt wird.
3) Zuletzt: "von mir zu euch für uns" (Steidl Verlag), eine Prachtausgabe ausgewählter Widmungsverse. Mit ihr hat Rühmkorf seinen Lesern einen großen Schmaus bereitet, wie Arnold meint, Bagatellen und Capriccios "von großem kleinen Format".

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 13.10.1999

Etwas verlegen nähert sich Albert von Schirnding dem Dichter auf der ersten Seite der Literaturbeilage der SZ - als hätte er Angst, ihm mit zu überschwenglichem Lob zu nahe zu treten. Schließlich beansprucht Rühmkorf in einem seiner Gedichte "auf die alten Tage / nochmals etwas (zu) machen / was nicht so!fort auf Anhieb gefällt". Und so bemüht sich der Rezensent, sachlich zu bleiben und zitiert fleißig. Dabei weist er auf die Parallelen zu Ringelnatz und Morgenstern hin, findet den Hinweis auf Brecht und lobt dezent "die dunklere Unterströmung", die ihn an Gottfried Benn erinnert. Aber man merkt es doch: von Schirnding ist einfach begeistert. Er liebt die Vitalität des siebzigjährigen Dichters und gibt es an einer Stelle auch unumwunden zu: Die neuen Variationen zu den alten Themen seien "noch ein wenig virtuosere, rasantere, glühendere".
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