Peter Krauss

Singt der Vogel, ruft er oder schlägt er?

Handwörterbuch der Vogellaute
Cover: Singt der Vogel, ruft er oder schlägt er?
Matthes und Seitz Berlin, Berlin 2017
ISBN 9783957573933
Gebunden, 224 Seiten, 25,00 EUR

Klappentext

Herausgegeben von Judith Schalansky. Welcher Vogel knippt oder zippt? Welcher zetscht oder schäckert? Und welcher murxt? Wie kaum eine andere Sprache besitzt das Deutsche einen ungeheuren Reichtum an Ausdrücken für die lautmalerischen Entsprechungen von Vogelrufen und -gesängen. Doch wie die wirkliche Vogelwelt ist auch ihre sprachliche Entsprechung in ihrer Vielfalt gefährdet. Peter Krauss versammelt nun in diesem umfassenden Wörterbuch einen im Verschwinden begriffenen Wortschatz. Reich bebildert ist es ein einzigartiges Handbuch der Rezeption lautlicher Vogeläußerungen und ihrer Übersetzung in die Sprache der Menschen. Es ist damit Archiv und Fundgrube in einem, in dem mehr als 300 Lautäußerungen von mehr als 100 Vögeln versammelt sind. Die Quellenangaben, Etymologien, Zitate aus der Literatur, die gebräuchlichsten Schallwörter, Notenbilder und viele Anekdoten sind ein schier unerschöpflicher Fundus für Naturfreunde jeden Alters, für Ornithologen und Linguisten, Übersetzer und für Vogelstimmenimitatoren, für Jäger und - leider auch - Vogelfänger.

Rezensionsnotiz zu Die Welt, 03.06.2017

Ein "beglückenderes" Buch als dieses wird es 2017 nicht mehr geben, jauchzt Rezensent Matthias Heine. Denn das, was der Germanist und Schriftsteller Peter Krauss dank sorgfältiger Quellenrecherche, begonnen bei "Brehms Tierleben" über das "Deutsche Wörterbuch" der Grimms bis hin zur schönen Literatur und Vogel-Fachbüchern, über die lautmalerischen Entsprechungen von Vogelrufen und -gesängen zusammengetragen hat, erscheint dem Kritiker geradezu wie ein "säkulares Gebet an die Wunder der Natur und der Sprache". In dem wunderschön gestalteten und mit Reproduktionen aus alten britischen Vogelbüchern angereicherten Band entdeckt Heine nicht nur den Reichtum der deutschen Onomatopoetika - die Nachtigall etwa vermag im Deutschen zu "trillern, wirbeln, schluchzen, pfeifen, dichten, knarren, kadenzen, flöten, schmettern, russen oder girren", erfährt der Rezensent - sondern auch eine Vielzahl französischer Lautmalereien. Dieses Buch feiert die "Schönheit einer untergehenden Welt", schließt der hingerissene Kritiker.