Peter Henning

Leichtes Beben

Roman
Cover: Leichtes Beben
Aufbau Verlag, Berlin 2011
ISBN 9783351033569
Gebunden, 330 Seiten, 19,99 EUR

Klappentext

Ein Mann stattet seiner verstorbenen Mutter einen letzten Besuch ab, legt nichts ahnend seine Hand auf ihre Stirn und fürchtet plötzlich um sein Leben. Einem anderen läuft ein Junge vors Auto und zwingt ihn damit auf eine gemeinsame Odyssee. Ein Engländer reist zu seiner Scheidung nach Zürich und begegnet einer geheimnisvollen Schönen, die ihm den Seelenfrieden raubt. Die Menschen in Peter Hennings Erzählreigen kämpfen um den aufrechten Gang und eine Handvoll Glück. Stets balancieren sie auf dem schmalen Grat zwischen Hoffnung und Desillusion. Sie leben im Transit, ihre Gewissheiten sind erschüttert.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 18.10.2011

Burkhard Müller hat Schwierigkeiten, in diesen Episoden über alleinstehende Männer einen verbindenden Bogen zu entdecken, der die Genrebezeichnung "Roman" rechtfertigen" könnte. Viel zu austauschbar sind die überwiegend unglücklichen Protagonisten, die der Autor hier präsentiert und denen lediglich als verbindendes Moment das titelgebende leichte Erdbeben in der Gegend um Freiburg zur Seite gestellt ist, was in den Augen des Rezensenten allerdings nicht viel an symbolischem oder handlungsfördernden Gehalt bietet. So fällt es Müller im Lauf der 31 Kapitel nicht nur zunehmend schwer, die Protagonisten auseinanderzuhalten, er vermag ihnen auch kaum Interesse entgegenzubringen.
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 13.10.2011

Mit leichter Skepsis nahm Rezensent Ulrich Sonnenschein dieses Buch zur Hand, doch kaum hatte er angefangen zu lesen, war sie verflogen, berichtet er mit großer Begeisterung. Gar nicht genug bekommen konnte er von "all diesen traurigen, verlassenen, suchenden Menschen", von denen Peter Henning erzählt. Die Geschichten sind nur lose durch kurze Begegnungen und zufällige Begebenheiten miteinander verknüpft, und sie enden meist so abrupt, dass Sonnenschein sofort mit der nächsten anfangen wollte. Für Sonnenschein ist das "realistisches Erzählen auf höchstem Niveau."

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 11.10.2011

Zum Leidwesen des Rezensenten Kai Sina lehnt sich Peter Henning zwar mit dem Titel "Leichtes beben" an einen Roman von Jonathan Franzen ("Schweres Beben") an, leider jedoch nicht an dessen poetisches Programm, Wo Franzen nämlich seinen komplexen Figuren breiten Raum gewährt, zurrt Henning seine Porträts auf engstem Raum zusammen. Zum Beispiel in der Geschichte des Schriftstellers Manthey, der bei einem Erdstoß nahe Freiburg nicht nur seine Schreibblockade überwindet, sondern auch sein Kindheitstrauma, den Unfalltod seiner Eltern, und zwar auf acht Seiten. Nachvollziehbar war das für den Rezensenten nicht.
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