Paul Badde

Das Göttliche Gesicht

Die abenteuerliche Suche nach dem wahren Antlitz Jesu
Cover: Das Göttliche Gesicht
Pattloch Verlag, München 2006
ISBN 9783629021496
Gebunden, 320 Seiten, 19,90 EUR

Klappentext

Seit rund 2000 Jahren gibt es Gerüchte, dass die Menschheit ein wahres Bild, fast eine Fotografie Jesu, besitze. Dieses Bild, heißt es, sei nicht von Menschenhand gemalt; es sei das Schweißtuch der Veronika. Millionen von Pilgern haben dieses Bild verehrt und daran geglaubt. 1506 wurde in Rom damit begonnen, eine Säule des neuen Petersdomes als Tresor für dieses Kronjuwel der Christenheit zu errichten. Doch plötzlich ereignet sich eine Katastrophe, deren kriminelle Dimension Paul Badde minutiös rekonstruiert: Das Bild verschwindet, seine Existenz verliert sich im Nebel der Legenden. Paul Badde geht dem historischen Rätsel mit detektivischer Akribie nach. Der Zufall kommt ihm zu Hilfe. Wie bei einer Rasterfahndung greifen hunderte von Puzzleteilen nahtlos ineinander. Und plötzlich steht er in einem verlorenen Abruzzenstädtchen vor einem aus Muschelseide, dem teuersten Gewebe der Antike, gearbeiteten Tuch - und muss sich sagen: Dies ist das Bild Jesu. Die Welt ist eingeladen, seine Ergebnisse kritisch zu prüfen.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 19.01.2007

Der Legende nach ist das so genannte Schweißtuch der Veronika, das Tuch, mit dem Maria Magdalena das (bereits geheilte) Gesicht Jesu nach der Grablegung bedeckte. Von 700 bis zum Abbruch der alten Petersbasilika 1608 wurde es in Rom ausgestellt, dann verschwand es und wurde in Manoppello wiederentdeckt. So unterrichtet uns der Rezensent Arnold Angenendt, und er kann dem Buch viel abgewinnen, solange es bei der Darstellung der Suche nach dem Schweißtuch bleibt. Doch über die "stolze Behauptung" des Autors Paul Badde, mit dem Bild habe uns tatsächlich ein "Brief aus der leeren Grabkammer in Jerusalem erreicht", kann er nur den Kopf schütteln. Zu schütter scheinen ihm doch die Belege für die historische Authentizität des Tuchs.
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Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 01.09.2006

Zweifel über Zweifel sät das Buch. Gut so, findet Alexander Kissler, der hier durchaus Kulturkritik am Werk sieht ("Das Bild solle neben das Wort treten."), wenn ihm die "Wucht" der Folgerungen des Autors Paul Badde zunächst auch seltsam erscheinen. Wird nun wirklich der Papst abgeschafft? Kissler lässt sich mitreißen von der Euphorie des Buches und der Magie eines Tuches, das ein fotografisches Abbild des Auferstandenen tragen soll. So akribisch geht der Autor vor, vermisst das Tuch von Manoppello eigenhändig und präsentiert Indizien, die die im Petersdom aufbewahrte Version als Fälschung entlarven. Doch halt. Wieder nüchtern kommt dem Rezensenten die Idee, das sagenhafte Tuch chemisch zu analysieren. Das müsste Klarheit bringen. Für diesen nächsten Schritt im "aufklärerischen Prozess", findet Kissler, gibt das Buch zwar Impulse, doch sie kommen ihm ein wenig fantastisch vor.
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