Pat van Beirs, Jean-Claude van Rijckeghem

Die Erbin von Flandern

Roman. (Ab 10 Jahre)
Cover: Die Erbin von Flandern
Gerstenberg Verlag, Hildesheim 2008
ISBN 9783836951647
Gebunden, 265 Seiten, 15,90 EUR

Klappentext

Aus dem Niederländischen von Mirjam Pressler. Wäre es nach dem Willen ihres Vaters gegangen, wäre Marguerite van Male ein Junge geworden - der Erbe, der die Linie der Males fortführen und eines Tages über Flandern herrschen wird. Es ist die Zeit des Hundertjährigen Krieges, geprägt von den Machtkämpfen der Herrschenden, von Pest und Aberglaube.
Der Graf von Flandern nimmt seine Tochter mit den schrecklichen Fuchshaaren kaum wahr, am liebsten würde er vergessen, dass sie existiert. Doch sein Wunsch nach einem Sohn bleibt unerfüllt, und Marguerites Mutter wird in ein Kloster abgeschoben. Marguerite vermisst ihre Mutter, aber sie spürt einen unbändigen Drang zu leben in sich, getrieben vom Hass auf ihren Vater und der Sehnsucht nach Anerkennung. Und sie will sich nicht fügen in das Schicksal, das ihr als Frau im 14. Jahrhundert vorherbestimmt ist. So reitet sie im Herrensitz, prügelt sich mit den Jungen am Hof, lässt sich von ihnen das Küssen beibringen und nimmt schließlich sogar Fechtunterricht, alles heimlich, versteht sich. Aber kann sie auch die von ihrem Vater eingefädelte Zweckheirat mit dem unausstehlichen Edmund von England verhindern?
Marguerite van Male (1350-1405) hat es wirklich gegeben - und ihr außergewöhnlich bewegtes Leben gab den Anstoß für dieses Buch.

Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 01.10.2008

Rezensent Reinhard Osteroth ist sehr angetan von diesem Jugendroman des Genter Autorenduos van Rijckeghem und van Beirs, in dem die Geschichte der Marguerite von Male "meisterhaft arrangiert" und originell dargestellt werde. Es geht um die 1347 geborene Erbin von Flandern und Brabant: Sie selbst wird zur Erzählerin und schildert ihre Kindheit und Jugend sowie die sozialen und politischen Turbulenzen, die ihr Leben bestimmen, lesen wir. Im Mittelpunkt der Handlung, so der Rezensent, steht unweigerlich die schwierige Beziehung Marguerites zu ihrem Vater, Graf von Flandern, der sie missachtet und über ihr Schicksal bestimmen will. Ab hier erzähle der Roman von Marguerites Emazipationsbemühungen, vom Aufbegehren gegen den Vater, dem Zerwürfnis und der anschließenden Versöhnung. Dabei entwickelt sich Marguerite "mühelos zu einer modernen Romanfigur", lobt Osteroth.