Frank Vermeulen

Der Herr Albert

Ein Roman über Einsteins Gedankenexperimente (Ab 14 Jahre)
Cover: Der Herr Albert
Gerstenberg Verlag, Hildesheim 2003
ISBN 9783806749779
Gebunden, 416 Seiten, 22,00 EUR

Klappentext

Aus dem Niederländischen von Rolf Erdorf. "Der Herr Albert" erzählt von Esther, die zu ihrem 15. Geburtstag von ihrem Großvater ein Foto Albert Einsteins geschenkt bekommt. Den hat der Opa nämlich gekannt, als er in Princeton, USA, mit dem genialen Physiker befreundet war. Esther ist seit jeher von Einstein fasziniert gewesen - auch wenn sie seine Ideen nie so richtig begriffen hat. Glücklicherweise gibt es Nils, der ebenfalls auf dem Foto neben Einstein zu sehen ist. Und der macht Esther Schritt für Schritt mit den revolutionären Ideen des "Herrn Albert" vertraut.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 13.08.2003

"Qualvoll" hat sich der wenig überzeugte Rezensent Ulrich Kühne durch die Seiten dieses Kinderromans von Frank Vermeulen geschleppt. Die Geschichte über die kleine Ester, die durch einen "geheimnisvollen Beobachter" Einsteins Relativitätstheorie erklärt bekommt, sei arg "dialog-", teilweise sogar "monologlastig". Das "joviale Gehabe des Lehrers", "die wild gestikulierende, von visueller Suggestion abhängige Argumentation" böten eine sehr große Angriffsfläche für Leser, die nicht so leicht zufrieden zu stellen wären wie die kleine Ester, kritisiert der Rezensent. Den Eltern gibt er den Tipp, stattdessen ihre Kinder doch besser mit Galileis Werk "Unterredungen und mathematische Demonstrationen" zu beglücken, welches "noch heute jugendliche Anfänger und alte Experten gleichermaßen fasziniere".
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Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 05.06.2003

Wissenschaft in einem Jugendroman zu vermitteln, ist ein schweres Geschäft, findet Sabine Sütterlin und kritisiert die Romanverkleidung der Relativitätstheorie für Jugendliche Frank Vermeulens "Der Herr Albert" als noch fadenscheiniger als die von "Sophies Welt". Darin versucht ein Großvater, ein für Unwissende unsichtbarer Gefährte des großen Physikers, der Enkelin Esther in "langen Lehrer-Schüler-Dialogen" die Relativitätstheorie zu vermitteln. Der Roman sei also eine "Mogelpackung", nicht aber der Versuch, anschaulich und nachvollziehbar diese schwierige Theorie zu vermitteln. Durchschnittlich Begabten würde das viel an Geduld abfordern, jedoch eine reelle Chance auf Verständnis geben, so die Rezensentin.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 12.03.2003

Frank Vermeulen will Jugendlichen die Relativitätstheorie erklären, und das schafft er auch, bestätigt Tinka Wolf. "Der Herr Albert" sei zwar "keine leichte Lektüre", aber wer mitdenke und sich ein wenig konzentriere, könne die Theorien Einsteins schließlich verstehen. Dabei kommt das Buch "möglichst ohne Mathematik aus", so Wolf, denn Frank Vermeulen verpackt den Stoff in ein "literarisches Spiel" zwischen der lernbegierigen Esther, dem Erklärer Nils und dem kommentierenden Großvater. Zwischen diesen dreien werde das Thema verhandelt, hinterfragt und schließlich erklärt. Auch wenn das Erzählerische bei Vermeulen "nur eine untergeordnete Rolle" spielt, die Figur des Nils ein wenig konstruiert wirkt und auch die Rolle des Großvaters nicht definiert ist, letztlich hat der Autor sein "schwieriges Thema" doch erfolgreich bewältigt, urteilt die Rezensentin.