Michael Naumann

Glück gehabt

Autobiografie
Cover: Glück gehabt
Hoffmann und Campe Verlag, Hamburg 2017
ISBN 9783455000269
Gebunden, 416 Seiten, 24,00 EUR

Klappentext

"Ein zielstrebiges Leben habe ich nie geführt", schreibt Michael Naumann über sich selbst. In seinen Erinnerungen blickt Michael Naumann zurück auf ein bewegtes Leben als Journalist, Hochschullehrer, Verleger und Politiker. Er erzählt von Begegnungen mit Helmut Schmidt, Marion Gräfin Dönhoff und Heinrich Maria Ledig-Rowohlt, mit Gerhard Schröder, Oskar Lafontaine, Otto Schily und Joschka Fischer. Seine Erinnerungen an bedeutende Autoren wie Harold Brodkey, Herta Müller, Paul Auster, Siri Hustvedt, Peter Nádas oder Thomas Pynchon gleichen Glücksmomenten eines Büchernarren. Als Gründungsdirektor der Barenboim-Said Akademie in Berlin stößt er schließlich auf das deutsche Baurecht und die erstaunlichen Auflagen des labyrinthischen Hochschulrechts.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 20.06.2017

Rezensent Helmut Böttiger hat viel Spaß an der Autobiografie des ehemaligen Rowohlt-Verlegers und Kulturstaatsministers Michael Naumann. Denn der Journalist und Politologe, der seit 2015 als Gründungsdirektor der Berliner Barenboim-Said-Akademie tätig ist, kann nicht nur aus einem sehr bewegten Leben erzählen, sondern auch schreiben, versichert der Kritiker. In effektvoller und lockerer "Magazinschreibe" schildert ihm der Autor die zahlreichen Stationen seines Lebens, wird dabei nie zu privat und gewährt doch interessante Einblicke in seine Jugend, so Böttiger. Ein lesenswertes Buch, reich an "Zeitgeistgeschichte" und pointierten Anekdoten, lobt der Rezensent, der über manch "überraschende Volte" des rastlosen Naumann schmunzeln muss.
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 22.04.2017

Hannes Hintermeier findet den Titel gut gewählt. Michael Naumanns "beispielhafte" Karriere in der alten und neuen Bundesrepublik scheint ihm wirklich von Glück zu zeugen. Aber auch von Geschick, Fleiß und Kenntnis. Über den Weg Naumanns von den schwierigen Nachkriegsjahren bis ins Kulturstaatsministerium liest Hintermeier mit Freude. Das liegt an Naumanns eleganter Schreibe und einer Hand für Spannungsbögen und Tableaus. Naumanns Familiennest in Köthen erscheint dem Rezensenten so doch tatsächlich als Nabel der Welt. Dass der Autor gar nicht erst aufrichtig tut und manches und manchen einfach verschweigt, findet Hintermeier ehrlich. Auch dass Privates eher am Rand vorkommt und der "öffentliche" Naumann im Fokus des Buches steht, scheint Hintermeier in Ordnung zu finden. Über die ein oder andere spitze Bemerkung zu Weggefährten oder alten Arbeitgebern kann sich der Rezensent gut amüsieren, rechthaberisch wird der Autor nie, versichert er.
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 21.03.2017

Arno Widmann liest Klatsch als hohe Kunst und allerhand Aufschlussreiches und Witziges aus dem Leben des Politikers und Bücher- und Verlagsmenschen Michael Naumann. Was die Essenz von politischen Meetings ist, was Jane Birkin mit dem Burda-Verlag zu tun hat und wie es in den Vorzimmern der Chefetagen in den USA ausschaut, davon gibt der Autor dem Rezensenten in seinen Memoiren einen Eindruck. Widmann genießt die Lektüre, weil Naumann schreiben kann, leicht zwischen seinen Themen hin- und herwechselt und dem Leser Zeit gibt, seinen Geschichten zu folgen. Die Vorstellung von alter, linker Bundesrepublik, die der Blick ins Personenregister zunächst vermittelt, verpufft beim Lesen schnell, versichert Widmann.