Michael Hoeye

Hermux Tantamoq

Im Wettlauf mit der Zeit. (Ab 10 Jahre)
Cover: Hermux Tantamoq
Omnibus Verlag, München 2002
ISBN 9783570127186
Gebunden, 280 Seiten, 15,00 EUR

Klappentext

Aus dem Amerikanischen von Katharina Orgaß, Gerald Jung. Hermux Tantamoq, seines Zeichens ein Nagetier, ist ein brillanter Uhrmacher und ein genießerischer, aber bescheidener Gentleman. Seinen Feierabend genießt er in seiner Wohnung, wohlig ausgestreckt in einem seiner Lieblings-Kuschelsweatshirts in Gesellschaft seinem Marienkäfer Terfle. Ruhig und gemütlich verläuft sein Leben - bis Linka Perflinger seinen Laden betritt, ihres Zeichens Abenteurerin und Pilotin. Sie überlässt Hermux ihre völlig ruinierte Uhr. Bis zum nächsten Tag Punkt zwölf Uhr muss sie repariert sein und sie muss exakt die richtige Zeit anzeigen, denn eine Sekunde kann über Leben und Tod entscheiden. Hermux vollbringt dies Wunder, doch Miss Perflinger kommt nicht. Stattdessen erscheint ein äußerst unangenehmer Zeitgenosse.

Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 20.03.2003

Von der ersten Seite an ist Reinhard Osteroth drin in der Geschichte, deren Auftakt er flugs mit Sherlock Holmes oder Philip Marlowe vergleicht, denn "so beginnen Kriminalgeschichten". Und auch der Rest weiß zu gefallen. Nach "Cocktailrezept" habe der Autor seine Erzählung aus "Zitaten, bewährten Motiven und schrillem Personal" zusammengerührt, und siehe da, es funktioniert. "Die Mischung macht's", bekundet Osteroth, und die scheint hier geglückt zu sein. Der nette Uhrmacher Tantamoq wird hineingezogen in ein Komplott krimineller Zeitfeinde, und dabei geht es so "menschlich" zu, dass der Rezensent zeitweise vergisst, dass er es mit Mäusen zu tun hat. Der daraus entstehende "Verkleinerungs- und Comic-Effekt" ist aber trotz aller Parallelen zu unserer Welt nicht überflüssig, meint Osteroth. Im Gegenteil: er "steht der Geschichte außerordentlich gut".

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 12.03.2003

Sehr gut gefallen hat Olivier Löffler dieses Jugendroman-Debüt, in dem ein Uhrmacher sich in eine geheimnisvolle Kundin verliebt, die dann spurlos verschwindet. Die Jagd nach ewiger Jugend, die vielen Abenteuer, Schurken, verrückten Wissenschaftler und gewieften Reporter, die die Handlung des Buches bestimmen, könnte man als althergebracht schelten, handelte es sich bei allen Figuren nicht um Nagetiere, von der Maus bis zum Ozelot, so der Rezensent amüsiert. Wer "bunte, opulente, verspielte" Geschichten mag, wird an diesem Buch seine helle Freude haben, begeistert sich Löffler, dem es auch zusagt, dass der amerikanische Autor eine gehörige Prise "Ironie" in seinen Roman gepackt hat. Und so lobt er rückhaltlos das Buch, das zudem noch auf ein "höchst furioses Finale" hinausläuft, wie er versichert, für sein gelungenes Gleichgewicht zwischen "spannender Abenteuergeschichte und charmanter Travestie".

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 06.11.2002

Nico Bleutge ist völlig begeistert von der Nagerwelt des "Hermux Tantamoq", die Bleutge keineswegs als fernes Phantasiereich empfindet, sondern als ein mit allen menschlichen Tücken und Schwächen alltagsnah gezeichnetes Universum. Die kleinen Pelztiere - Zobel, Mäuse, Maulwürfe, Eichhörnchen und so weiter- tragen drollige Namen, wohnen in einer Stadt namens Pinchester, gehen wie der Titelheld einer ordentlichen Arbeit als Uhrmacher nach oder krempeln die Kosmetikbranche um wie Tantamoqs Widersacherin Tucka Mertslin. Wie auch immer, jedenfalls gerät Tantamoq in ein richtiges Abenteuer, das der Geschichte ihre besondere Würze verleiht, schwärmt Bleutge. Manchmal schweife der Autor etwas ab oder er überstrapaziere die Gleichsetzung von Mensch und Tier, lautet Bleutges einziger Einwand, dann sprächen die Tiere seltsame Floskeln, die den erzählerischen Schwung hemmten.
Lesen Sie die Rezension bei buecher.de
Stichwörter