Mia Couto

Asche und Sand

Roman. Der Imani-Zyklus (2 & 3)
Cover: Asche und Sand
Unionsverlag, Zürich 2021
ISBN 9783293005693
Gebunden, 544 Seiten, 26,00 EUR

Klappentext

Aus dem Portugiesischen von Karin von Schweder-Schreiner. Die junge Imani kümmert sich aufopfernd um ihren Geliebten Germano, der sich schwer versehrt in ein abgelegenes Dorf am Flussufer gerettet hat. Währenddessen tobt der Krieg zwischen der portugiesischen Krone und dem mosambikanischen Herrscher Ngungunyane immer erbarmungsloser: Die schwer bewaffneten, aber entmutigten Portugiesen, die weder die Sprache noch das Land verstehen, auf der einen Seite und das riesige Heer des Ngungunyane, der selbst einen Krieg gegen das eigene Volk führt, auf der anderen. Schließlich fasst Imanis Vater einen verzweifelten Entschluss: Er will Imani dem Herrscher zur Frau anbieten - damit sie ihn tötet.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 06.01.2022

Rezensent Uwe Stolzmann erzählt von Mia Couto, den er für einen der großen Erzähler der "lusofonen Welt" hält, und dessen Riesenprojekt einer Trilogie über eine Liebe unter Ungleichen im 19. Jahrhundert in Coutos Heimat Mocambique. Die beiden vorliegenden Abschlussbände zeigen laut Stolzmann anhand einer jungen Schwarzen und ihrer Liebe zu einem Soldaten der Kolonialarmee das Ringen der Kulturen miteinander.  Was der Autor im Text beschreibt, sind die Mechanismen, aus denen Kriege entstehen, erklärt der Rezensent. Dafür ist Couto tief in die Archive der Kolonialmacht Portugal gestiegen und hat in Mocambique Zeitzeugen befragt, so Stolzmann.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 26.05.2021

Rezensent Rudolf von Bitter freut sich, dass mit diesem Buch nun auch die Bände 2 und 3 von Mia Coutos "Imani-Zyklus" in gelungener Übersetzung von Karin von Schweder-Schreiner auf Deutsch vorliegen. Einmal mehr lässt sich der Kritiker von dem mosambikanischen Schriftsteller anhand von Dokumenten, Feldforschung und Literatur die Kolonialgeschichte Mosambiks erzählen. Er folgt hier erneut der jungen Imani, die als Übersetzerin zwischen den portugiesischen Kolonisatoren und dem Stamm des "aggressiven" Königs Ngungungyane vermittelt, während sich eine Schlacht zwischen den angolanischen Soldaten der Portugiesen und den einheimischen Mosambikanern anbahnt. Zugleich geht Imani eine Beziehung mit dem verfeindeten Statthalter Sargento Germano de Melo ein, resümiert der Kritiker, der bewundert, wie zurückgenommen und distanziert Couto erzählt. Darüber hinaus staunt der Rezensent über die Authentizität, mit der Couto die teils historischen Figuren gestaltet.
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