Mely Kiyak

10 für Deutschland

Gespräche mit türkeistämmigen Abgeordneten
Cover: 10 für Deutschland
Edition Körber-Stiftung, Hamburg 2007
ISBN 9783896840684
Kartoniert, 253 Seiten, 14,00 EUR

Klappentext

Warum machen Sie Politik, Frau Akgün? Was wollen Sie bewegen, Herr Özdemir? - In vielen deutschen Parlamenten sitzen Abgeordndete, die ihre eigenen oder familiären Wurzeln in der Türkei haben. Was motiviert sie, sich in ihrer Stadt, für ihr Land, politisch zu engagieren? Liegt ihnen Integrationspolitik näher als andere Themen? Mely Kiyak hat nachgefragt und sprach mit zehn türkeistämmigen Abgeordneten. Sie gehören verschiedenen Parteien an und sind Mitglieder deutscher Kommunal- und Landesparlamente, des Bundestags oder des Europäischen Parlaments. Ihre Themen sind Mely Kiyak, politische Journalistin und Tochter kurdischer Einwanderer aus der Türkei, bestens vertraut. Ebenso hartnäckig wie charmant fordert sie klare Positionen: zum neuen Zuwanderungsgesetz oder dem Verhältnis zum Islam. Sie will wissen, welche persönlichen Ideale türkeistämmige Mandatsträger leiten und welchen Schwierigkeiten sie im politischen Alltag begegnen.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 07.01.2008

Elke Nicolini ist begeistert von den 10 Porträts türkischstämmiger Politiker in Deutschland. Der Autorin Mely Kiyak gelinge es, ihren Gesprächspartnern Aufschlussreiches über ihre politischen und persönlichen Erfahrungen und Erwartungen zu entlocken, schwärmt die Rezensentin, die auch über die Autorin selbst einiges aus diesem Gewinn bringenden Buch erfahren hat. Aufschlussreich findet Nicolini nicht nur das Porträt von Cem Özdemir, heute Europaparlamentarier, den einst die "Flugmeilenaffäre" ins Stolpern brachte, sondern auch das von Mustafa Kara, der für die CDU in Neckarsulm im Gemeinderat sitzt, oder von Nesrin Yilmaz, die im Stadtrat von Ingolstadt ein CSU-Mandat hält.
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 06.10.2007

Eine ebenso lehrreiche wie amüsante Lektüre sieht Rezensentin Astrid Hölscher in Mely Kiyaks Buch "10 für Deutschland", das einen guten Einblick in das deutsch-türkische Abgeordnetenleben gibt. Die Annäherung an fünf Frauen, fünf Männer, deren Wurzeln in der Türkei liegen und die in Stadträten, Landesparlamenten, im Bundestag und in Brüssel sitzen, hält sie für überwiegend sehr gelungen. Plaudernd entlocke die Autorin ihnen auch die Probleme politischer Teilhabe, die Machtkämpfe bei der Listenaufstellung, die Instrumentalisierungen. Dass die Autorin ihre eigenen Ansichten und Vorurteile nicht verschweigt, empfindet Hölscher durchaus als eine Stärke, etwa bei der Begegnung mit Murat Kalmis. Sie weist aber auch darauf hin, dass einige der Befragten der Autorin und ihren Lesern fremd bleiben, etwa wenn ihr zu viel Bewunderung den Zugang zum Gesprächspartner versperre.