Marion Poschmann

Mondbetrachtung in mondloser Nacht

Über Dichtung
Cover: Mondbetrachtung in mondloser Nacht
Suhrkamp Verlag, Berlin 2016
ISBN 9783518466667
Kartoniert, 221 Seiten, 18,00 EUR

Klappentext

Die Literatur lässt uns den Mond sehen, auch wenn er nicht scheint. Sie ist die immateriellste aller Künste, die ganze Welten aus dem Nichts erschafft. Erstaunlich. Wie gelingt ihr das eigentlich? Sie ist die Kunstgattung, die die Einbildungskraft am deutlichsten herausfordert. Sie lässt Abwesendes zur Anwesenheit werden, und sie stellt damit das in Frage, was wir gemeinhin für die Wirklichkeit halten. Dieser Band versammelt eine Reihe von Betrachtungen: Texte, die im Wortsinn etwas bedenken, etwas erwägen - etwa das Wesen der Schönheit. Jede einzelne dieser Betrachtungen ist eine Schule des Sehens, die uns das Unbekannte, das Geheimnis am vermeintlich Bekannten erschließt. Und die uns Einblick gibt in die Denk- und literarischen Verfahrensweisen der Lyrikerin Marion Poschmann.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 15.03.2016

Rezensent Tobias Lehmkuhl entscheidet sich, vor der Lektüre von Marion Poschmanns neuem Gedichtband "Geliehene Landschaften" zunächst ihren gerade unter dem Titel "Mondbetrachtung bei mondloser Nacht" erschienenen Essayband über Dichtung zu lesen. Überraschend leicht und amüsant findet der Kritiker die Essays, wenngleich einige von ihnen seiner Meinung nach gelegentlich knapp am "Kalauer" vorbeischrammen. Vor allem aber lernt der Rezensent hier einiges über die Wirkung von Wahrnehmung und durchquert wie in den Gedichten verschiedene Räume, auch solche, die nur im Bewusstsein konstruiert werden. Für das Verständnis von Poschmanns Gedichten sind die Essays vielleicht nicht unbedingt notwendig, in jedem Fall sind sie aber sehr lesenswert, urteilt der Kritiker.
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Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 03.03.2016

Marion Posch­manns Essays hält Rezensent Hubert Winkels für einen Glücksfall und dem dichterischen Werk der Autorin gleichwertig. Als "Hohlform" der intellektuellen Anschauung in den Gedichten bezeichnet er die Texte. Aus einem Guss zudem, selbst wenn ihre Anlässe unterschiedlich sind. Auch formal kommen sie Winkels entgegen als kurze persönlich eingeleitete ästhetische Betrachtungen. Schönes Denken, im Wechsel mit Poschmanns Gedichten zu lesen, empfiehlt Winkels.