Marina Lewycka

Das Leben kleben

Roman
Cover: Das Leben kleben
dtv, München 2010
ISBN 9783423247801
Gebunden, 460 Seiten, 14,90 EUR

Klappentext

Aus dem Englischen von Sophie Zeitz. Georgie Sinclair ist von ihrem Mann verlassen worden, ihr sechzehnjähriger Sohn surft auf dubiosen christlichen Internetseiten und dann auch noch die Sache mit dem Klebstoff ... Da kommt ihr die Ablenkung recht, als sie die exzentrische alte Nachbarin, die Jüdin Mrs Shapiro, dabei ertappt, wie sie die Mülltonnen durchsucht. Aus anfänglichem Misstrauen entwickelt sich eine wunderbare Freundschaft und ein lang verborgenes Geheimnis wird endlich gelüftet.

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 14.08.2010

Mit Vergnügen hat Katharina Granzin den dritten Roman dieser Autorin gelesen, den sie als "literarische Komödie" einem Genre zuordnet, das es aus ihrer Sicht hierzulande nicht gibt. Denn auch dieses Buch sei wieder eine gelungene Mischung aus Sozialdrama und Komödie, inzwischen Markenzeichen Lewyckas. Skrupellos nutze die Autorin auch diesmal ihr humoristisches Talent, um heikle Themen zu verhandeln. Im vorliegenden Fall handelt es sich, wie wir lesen, um die Geschichte einer alten Jüdin, deren verfallendes Haus von einem palästinensischen Handwerker heimgesucht wird. Was nun genau geschieht, verschweigt die Kritikerin. Nur soviel ist zu erfahren: dass ihr das glückliche Ende der alten Frau Shapiro etwas zu einfach ausgefallen, und das Buch selbst wohl auch nicht ganz so komplex ist wie die früheren.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 26.06.2010

Keinen Zweifel lässt Felicitas von Lovenberg daran, dass sie die in Deutschland bestsellertauglichen Romane Marina Lewyckas schier unerträglich findet. Für den hier als Hörbuch eingelesenen gilt dies unüberhörbar auch. "Vorhersehbar" scheint ihr die Geschichte, in der eine Frau in den besten Jahren mit Namen Georgie Sinclair mit allerlei Klischee-Personal konfrontiert wird. Auch hat es eine von der Rezensentin nicht näher erläuterte Bewandtnis mit der Protagonistin, die dazu führt, dass die "gutturale Theatralik", mit der Vorleserin Katharina Thalbach ihr Stimme verleiht, eigentlich fehl am Platz ist. Das ist aber keineswegs als Vorwurf gemeint - ganz im Gegenteil rettet für Lovenberg einzig Thalbachs "großartiger Vortrag" dieses Hörbuch, dessen Vorlage die Rezensentin allerdings ausdrücklich keine weiteren Leser mehr wünscht.
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Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 28.04.2010

Zugegeben, den deutschen Titel von Marina Lewyckas neuem Roman findet Cathrin Kahlweit doof, aber der Inhalt  hat die Rezensentin mit Humor, Warmherzigkeit und nicht zuletzt mit ihren "wunderbaren" Protagonistinnen bezaubert. Die in Sheffield lebende Autorin mit ukrainischen Wurzeln, die mit fast 60 Jahren einen literarischen Überraschungserfolg mit ihrem ersten Roman "Kurze Geschichte des Traktors auf Ukrainisch" landete, versteht es auch in dieser Geschichte zu berühren und glänzend zu unterhalten, wie Kahlweit versichert. Es geht um Georgie, deren Leben unmerklich aus den Fugen gerät, bis sie für die alte Jüdin Naomi Shapiro den Kampf gegen korrupte Makler und habgierige Sozialarbeiter aufnimmt, die der skurrilen Dame ihre alte Villa abzujagen suchen, fasst die Rezensentin zusammen. Keine "große Literatur", räumt Kahlweit ein, aber dafür herzerwärmend und unheimlich komisch und zudem vorzüglich übersetzt, wie sie schwärmt.
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