Marc Brost, Marcus Rohwetter

Das große Unvermögen

Warum wir beim Reichwerden immer wieder scheitern
Cover: Das große Unvermögen
Wiley-VCH, Weinheim 2003
ISBN 9783527500703
Kartoniert, 184 Seiten, 19,90 EUR

Klappentext

Mit einem Vorwort von Helmut Schmidt. Wir alle wollten reich werden, viel verdienen, wenig arbeiten, sorglos einen möglichst frühen Ruhestand genießen - doch dieser Traum ist geplatzt. Unsere Aktien sind nichts mehr wert, unsere Renten unsicherer denn je und die erste Million in weite Ferne gerückt. Stattdessen sind 2,8 Millionen Haushalte in Deutschland überschuldet. "Was hat nicht geklappt?", fragen Marc Brost und Marcus Rohwetter und gehen den Ursachen nach, warum wir alle trotz einer Flut von Informationen in Broschüren, Büchern oder TV-Sendungen von Geld nichts verstehen. Warum wir beim täglichen Umgang mit Geld immer wieder scheitern. Warum wir finanzielle Analphabeten sind.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 13.03.2004

Eine "längst überfälliges Plädoyer für eine umfassende finanzielle Allgemeinbildung" nennt der ra. zeichnende Rezensent Marc Brosts und Marcus Rohwetters Werk "Das große Unvermögen". Wie er berichtet, nehmen die Autoren den weitverbreiteten finanziellen Analphabetismus, der oft genug in der Verschuldung endet, zum Anlass, um der Frage nachzugehen, warum die meisten Menschen beim täglichen Umgang mit Geld oftmals scheitern und so wenig über die finanziellen Dinge des Lebens Bescheid wissen. Positiv vermerkt der Rezensent, dass die Verfasser dabei "glücklicherweise" auf Anlagetipps und Ratgeberallüren aller Art verzichten, um stattdessen zu schildern, wie sich "Du und Ich" beispielsweise bei Finanzfragen psychologisch häufig selbst betrügen oder wie Berater von Banken oder Finanzdienstleistern ihre Kunden nicht be-, sondern verraten. Dass die Autoren bisweilen in "Besserwisserische abdriften", "etwas populistisch argumentieren" und manche "Sachverhalte zu undifferenziert aus der Konsumentenoptik" betrachten, findet der Rezensent zwar bedauerlich, aber - angesichts der zahlreichen anschaulichen Beispiele und des lockeren Schreibstils, die das Lesen zum Vergnügen machen - verzeihlich.

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 13.12.2003

Eine Ratgeber ist dieses Buch nicht, stellt Rezensentin Ulrike Hermann fest - eher geht es darum, wo überall Fallstricke liegen für die, die versuchen, ihr Geld sinnvoll zu verwalten und zu mehren. Den aufschlussreichen Ausführungen der bei der "Zeit" arbeitenden Autoren zufolge sind wir alle "finanzielle Analphabeten" - selbst die, deren Job es ist, andere in Geldfragen zu beraten. Den Beratern von der Bank ist sowieso nicht zu trauen, denn sie verfolgen zuerst ihre eigenen Interessen - "es ist wie beim Roulette: Die Bank profitiert immer." Auch das Internet und die Medien seien keine wirklich hilfreichen Informationsquellen. Die Gründe, die die Autoren dafür nennen, findet die Rezensentin recht einleuchtend. Die Medien zitieren "allzu gern die Einschätzungen der Experten; auf ihre Verflechtung mit den großen Banken wird nur selten hingewiesen", und das Internet sei wenig mehr als ein zusätzliches Vertriebsmedium. Mit der Kernforderung der Autoren ist Hermann durchaus einverstanden: "Noch gilt es als unfein, öffentlich über Geld zu sprechen. Brost und Rohwetter fordern, dieses Anstandsschweigen zu durchbrechen". Bisweilen ist sie allerdings etwas genervt davon, wie sehr sie ihr Thema an manchen Stellen auswalzen. So kommt es zu einigen Redundanzen, die immer wieder nur das eine belegen: Die meisten Menschen können einfach nicht mit Geld umgehen. Und "die Gründe sind nur allzu menschlich; sie heißen Gier, Scham und Selbstüberschätzung."