Maggie Haberman

Täuschung

Der Aufstieg Donald Trumps und der Untergang Amerikas
Cover: Täuschung
Siedler Verlag, München 2022
ISBN 9783827501646
Gebunden, 832 Seiten, 36,00 EUR

Klappentext

Aus dem Amerikanischen. Sie ist Donald Trumps erklärte Lieblingsfeindin unter den Journalisten, niemand hat die Berichterstattung über den Präsidenten stärker geprägt als sie: Maggie Haberman erhielt für ihre Reportagen den Pulitzer-Preis und hat das Phänomen Trump ergründet wie kein anderer. Er selbst nennt sie "meine Psychiaterin". Immer wieder ist sie es, die als erste über Trumps Machenschaften berichtet. So auch zuletzt, als klar wurde, dass der Ex-Präsident regelmäßig Dokumente in der Toilette verschwinden lassen wollte. Als Boulevardreporterin der New York Post und spätere Korrespondentin der New York Times hat sie bereits seit über zwanzig Jahren den Weg des vermeintlichen Selfmade-Millionärs von New York ins Weiße Haus aus der Nähe verfolgt. In diesem Buch erzählt sie die ganze Geschichte - vom langen Aufstieg eines Mannes, der als genialer Manipulator und politischer Hochstapler das höchste Amt der USA ergriff und nach seiner Abwahl nun erfolgreich an seinem Comeback arbeitet. Was genau treibt ihn an?

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 22.10.2022

Ein "Enthüllungsbuch" sei Maggie Habermans Trump-Buch zwar nicht, und einiges, was die langjährige Trump-Korrespondentin schreibe, liegt für Rezensent Sebastian Moll auf der Hand. Trotzdem sticht Habermans Buch für ihn aus der beträchtlichen Menge Trump-Literatur heraus, und zwar nicht durch die Anekdoten, die auch hier zum Besten gegeben würden - etwa über das Herunterspülen von Memoranden in der Toilette -, sondern durch die Akribie in der Recherche, deren Ergebnisse Haberman mit journalistischer "Brisanz" zu präsentieren vermöge, und vor allem durch die Entscheidung, vorrangig Trumps Leben vor der Kandidatur und Präsidentschaft zu beleuchten. So gehe es hauptsächlich um die Fähigkeiten und Instinkte, die Trump noch als Immobilien-Mensch im New York der 70er und 80er Jahre entwickeln konnte. Zu einer richtigen Theorie der "soziokulturellen Bedingungen, die einen Trump produziert haben", kommt es bei Haberman zwar noch nicht, merkt Moll an, aber sie liefere eine hervorragende Grundlage für ein solches Vorhaben.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 10.10.2022

Rezensent Matthias Kolb liest Maggie Habermans Trump-Porträt mit großer Begeisterung. Die Starautorin, die dem Ex-Präsidenten bereits in ihrer Zeit als New Yorker Boulevardjournalistin in innigem Clinch verbunden war, wartet natürlich auch in ihrem Porträt mit viel Schock- und Grusel-Elementen auf, doch interessanter findet Kolb, dass Haberman Trump ernst nimmt. Immer wieder pocht sie darauf, dass Trumps Kritiker seine Intelligenz unterschätzen, und kann auch erklären, was seine Mitarbeiter an ihm schätzen. Außerdem erfährt Kolb, wie Trumps Techniken funktionieren: Provokationen lenken von ernsten Fehlern ab, Angriff ist die beste Verteidigung und Drohungen wirken immer. Dass ihn eigentlich "fast niemand wirklich kennt", nimmt Kolb nach sechs Jahren Dauerbeschallung als beachtliche Erkenntnis mit.
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