Louis-Philippe Dalembert

Gottes Bleistift hat keinen Radiergummi

Roman
Cover: Gottes Bleistift hat keinen Radiergummi
Litradukt Literatureditionen, Kehl 2008
ISBN 9783940435040
Taschenbuch, 197 Seiten, 16,80 EUR

Klappentext

Aus dem Französischen von Peter Trier. Port-aux-Crasses, Hauptstadt des Karibikstaates Salbounda. Der bevorzugte Aufenthaltsort des kleinen Jungen ist ein Autowrack, aus dem er die bunte Fauna des Viertels beobachten kann. Aus den Gestalten, die sich dort durchs Leben schlagen, ragt Faustin, der Schuhputzer, hervor, der sich nachts in den gleichnamigen Kaiser von Salbounda verwandelt. Der Wegzug aus dem Hafenviertel bedeutet für den elternlosen Jungen den Abschied von seiner wahren Familie. Erst dem Mann, der 25 Jahre später aus dem Ausland zurückkehrt, wird klar, dass er damit auch die Kindheit, "dieses andere Land von sich selbst", für immer verlassen hat. Mit Hilfe seiner Erinnerungen und seiner Phantasie versucht er, dieses Land wieder zu bewohnen. Dalemberts erster Roman schildert den Alltag der kleinen Leute in der Karibik und bietet eine einfühlsame Auseinandersetzung mit den Themen Kindheit und Heimat.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 04.02.2009

Ein klein bisschen nach Prousts "Recherche" klingt es für Hans Christoph Buch, wenn sich der Kosmopolit Louis-Philippe Dalembert in seinem Roman auf die Suche nach einer verlorenen Kindheit in Haiti macht. Buch entdeckt in der Geschichte um den Schuhputzer Faustin I. eine Parabel auf den Niedergang des Inselstaates. Lesbar erscheint diese Prosa dem Rezensenten aufgrund ihrer Poesie (hier fühlt sich Buch eher an Cesaire erinnert denn an Proust) und weil der Autor es fertig bringt, sein marodes Land ohne Zeigefingermentalität oder sonstwie geartete Selbstgerechtigkeit zu beschreiben.
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