Lea Singer

La Fenice

Roman
Cover: La Fenice
Kampa Verlag, Zürich 2020
ISBN 9783311100270
Gebunden, 304 Seiten, 23,00 EUR

Klappentext

Eine Geschichte, die anderen nützt, vielleicht noch in ferner Zukunft, mehr soll ihr Bericht gar nicht sein, sagt Angela del Moro am Schluss. Da ist sie dreiundzwanzig und hat mehr hinter sich als andere im doppelten Alter. Schon mit sechzehn hat sie es zu etwas gebracht, als Kurtisane, der einzige Beruf, in dem sie Geld verdienen, ein selbstbestimmtes Leben führen kann. Der Absturz beginnt mit einem Nein: Sie wagt es, einen Stammkunden wegzuschicken, und die Rache des Abgewiesenen ist mörderisch. Andere überleben so etwas nicht, aber Angela will kein Opfer sein. Ihr Wiederaufstieg ist eine Sensation. Das kann nicht nur gut gehen. Lea Singer erzählt die historisch verbürgten Erlebnisse einer jungen Frau, La Zaffetta genannt, im Venedig der Renaissance, und offenbart, wie nebenbei, die Abgründe der Serenissima in der Zeit eines Tizian oder Aretino. Sie spricht durch die Person einer jungen Frau, die einen Skandal auslöste, weil sie sich das Recht nahm, ihre Wünsche zu leben. Und die zum Kult wurde auf einem der berühmtesten Bilder der Welt: Tizians Venus von Urbino.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 05.01.2021

Rezensentin Christiane Pöhlmann betont, dass Lea Singers Roman nicht programmatisch wird, wenn er von einer Kurtisane im Venedig des 16. Jahrhunderts erzählt, die sich gegen Denunziation und die Gewalt gegen Frauen wehrt und einer Vergewaltigung zum Opfer fällt. Im Gegenteil. Der Bezug zur Gegenwart erklärt sich für die Rezensentin von selbst. Der Ton, den Singer für die historisch verbürgte und gut recherchierte Geschichte und ihre Ich-Erzählerin findet, scheint Pöhlmann stimmig und, wie sie angetan schließt, "voller Kraft, Lakonie und Humor".
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