Laszlo Földenyi
Heinrich von Kleist
Im Netz der Wörter

Matthes und Seitz, München 1999
ISBN 9783882212846
gebunden, 550 Seiten, 34,77 EUR
ISBN 9783882212846
gebunden, 550 Seiten, 34,77 EUR
Klappentext
Földényis Buch ist keine Monographie, eher eine Kleist-Enzyklopädie. Es ist ein Quasi-Wörterbuch, ein Kaleidoskop psychologischer, literarischer, philosophischer Themen zum Werk und der Person Kleists. Das Buch besteht aus fast 100 Essays in alphabetischer Reihenfolge: knapp 100 Wörtern Kleists - fängt mit "Ach!" An und endet mit "Zufall".
Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 09.12.1999
Eine dickleibige Enzyklopädie Kleistscher Wörter "von Ach! bis Zufall" hat der ungarische Autor geschrieben und damit dem einzelnen Wort das Gewicht zurückgegeben, das es bei Kleist hat, schreibt Fritz Göttler. Er rückt dem mächtigen Werk mit Überlegungen zur Position der ungarischen Literatur zu Leibe und versucht, das Motiv des Autors im "trotzigen Schweigen" der Ungarn in der Weltliteratur zu finden. Dass Földényi das einzelne Wort "strapaziert bis zum Exzess" lässt sein nach der Barthesschen Methode ("Elemente einer Sprache der Liebe") geschriebenes Buch zum Exempel für einen "strukturalistischen Kleist" werden, findet Göttler. Bei aller Faszination sieht er sich jedoch durch die Gewaltsamkeit der Assoziationen manchmal zur Distanz genötigt.
Lesen Sie die Rezension bei
buecher.deRezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 13.10.1999
"So ein Kleist-Buch, mein Seel, habe ich zeit meines Lebens nicht gesehen``, jubelt Hermann Wallmann über Földényis "Wörter-Buch``, in dem der ungarische Autor an Kleistschen Begriffen von "Ach`` über "Begierde``, "Entsetzen``, "Schweinekoben`` bis "Zufall`` essayistische Miniaturen vorlegt. Allein, Wallmann macht es - wie wohl auch Földényi - den Lesern nicht leicht. Seine Rezension ist äußerst kompliziert, wobei man nie den Eindruck bekommt, Wallmann wolle besonders gelehrt erscheinen. Er versucht vielmehr, die "überbordende Komplexität`` dieses "destruktiven Wörter-Buchs`` zu durchdringen. Was ist das also für ein Buch, fragt Wallmann: "Ein essayistisches Kaleidoskop oder ein Mobile aus zentripedalen Lesefrüchten, eine ausschweifende Enzyklopädie oder ein Essaygedicht in freien Versen``? Es ist das, was es selbst Kleists Literatur bescheinigt. Ein Buch, das auf schrecklicher Gegensätzlichkeit und Spannung beruht, meint Wallmann, ein Buch, das zeigt, dass "die Welt um so fester ist``, je mehr ihre Figuren die "Zerbrechlichkeit und Hinfälligkeit durchleiden``.
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