Kristina Milz (Hg.), Anja Tuckermann (Hg.)

Todesursache: Flucht

Eine unvollständige Liste
Cover: Todesursache: Flucht
Hirnkost Verlag, Berlin 2018
ISBN 9783947380299
Gebunden, 400 Seiten, 3,99 EUR

Klappentext

In den vergangenen 25 Jahren sind mehr als 35.000 Menschen auf der Flucht nach und in Europa ums Leben gekommen. Zum Internationalen Tag der Menschenrechte am 10. Dezember 2018 wollen wir die Liste der belegten Fälle dieser Toten in Buchform herausgeben. Zusammengestellt wurde diese Liste ursprünglich von der Organisation UNITED for Intercultural Action in Amsterdam. Die meisten Toten sind ohne Namen verzeichnet. Wir möchten einige Namen nennen und die Menschen, die sie waren, dem Vergessen entreißen, um das Ausmaß dieser Tragödie besser zu fassen zu bekommen - und der Debatte um Flucht und Tod wieder ein menschliches Antlitz zu geben. Die mehr als 300 Buchseiten umfassende Liste wird um kurze Porträtgeschichten von einigen der Gestorbenen, Berichten von Überlebenden und Beiträgen von Heribert Prantl, Mitglied der Chefredaktion der Süddeutschen Zeitung, Heinrich Bedford-Strohm, Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern, Rolf Gössner, Vorstandsmitglied der Internationalen Liga für Menschenrechte, Heike Martin, Bündnis "Gemeinsam für Menschenrechte und Demokratie", Stephan Lessenich, Professor für Soziologie der Ludwig-Maximilians-Universität München, UNITED for Intercultural Action, Carlos Collado Seidel, Autor und Generalsekretär des PEN-Zentrums Deutschland u. a. ergänzt.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 10.12.2018

Den hier rezensierenden Historiker Dietmar Süß macht der von Kristina Milz und Anja Tuckermann herausgegebe Band wütend, weil er ihm die Auswirkungen einer Politik der Gleichgültigkeit gegenüber dem Thema Migration aufzeigt. Berührend hingegen scheinen dem Rezensenten die fragmentierten Lebensgeschichten verschollener oder gestorbener Flüchtlinge im Buch, die den Statistiken der Toten Gesichter und Geschichten hinzufügen, während die enthaltenen Essays von Journalisten und Wissenschaftlern die europäische Asylpolitik kritisieren. Auch wenn nicht allzu viel Neues dabei herauskommt, als wichtige Erinnerung taugt es allemal, findet Süß.
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