Klaus Nüchtern

Kleine Quittenkantate für Kastratensopran und Querflötenquintett

Nüchtern betrachtet: 76 pflegeleichte Kolumnen und vier voll fette Vorworte
Cover: Kleine Quittenkantate für Kastratensopran und Querflötenquintett
Falter Verlag, Wien 2005
ISBN 9783854393481
Broschiert, 200 Seiten, 14,50 EUR

Klappentext

Klaus Nüchtern schreibt über das, was Österreich bewegt: über Feinde im Fitnesscenter, Pullovermänner in Parks und Octopusse im Nacken; über das Glück des urbanen Durchschnittsmenschen als Erdäpfelgulaschesser und Mittwochmittagsbiertrinker, über sein Unglück im Angesicht adeliger Achselbuschen und sojasaucenloser Sonntage. Beherzt stellt er sich den brennendsten Fragen des Alltags und fasst auch heiße Eisen wie das Tragen von stumpfblauen Frühjahrsmänteln und Caffe-latte-farbigen Kurzarmshirts an. Und nicht nur in der Erforschung des Zusammenhangs von grünem Spargel und Geschlechtsverkehr beweist der stellvertretende "Falter"-Chefredakteur seine Meisterschaft in der Alltagssoziologie.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 21.06.2005

Der Ton macht die Musik und beim Rezensenten ist oft schon an der Sprache erkennbar, wie er gestimmt ist. In diesem Fall nimmt Paul Jandl kein Blatt vor den Mund und "empfiehlt dringend" die Kolumnen des Wiener Redaktors Klaus Nüchtern zur "Wahrnehmungsertüchtigung". Nüchtern sei ein klassischer Fall von einem "pädagogischen Moralisten" und als Österreicher mit der nötigen Sprachgewalt ausgestattet, seine Anliegen in arabeskenreichen Alltagsbeobachtungen zu verstecken. Der "postmoderne Reiseprofi" oder der Weinconnaisseur aus Weltanschauung würden hier liebevoll abgewatscht, bis zum alemannischen Dialekt der Schweizer Nachbarn, "die nie etwas so aussprechen, wie man es schreibt". Eine solche Methode der Kulturkritik nennt der erquickte Rezensent "zivilisationsfroh".
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