Klaus Merz

Adams Kostüm

Drei Erzählungen
Cover: Adams Kostüm
Haymon Verlag, Innsbruck 2001
ISBN 9783852183619
Gebunden, 92 Seiten, 15,24 EUR

Klappentext

Mit Zeichnungen von Heinz Egger. Drei Geschichten über Frauen und Männer, über Entfernung und Nähe und die Spanne Zeit dazwischen. Liebe flammt auf und verschwindet wieder, entsteht aus dem Nichts und mündet ins Offene. Etwa zwischen der Therapeutin und ihrem selbstmordgefährdeten Patienten, oder kaum merkbar in einem Speisewagen, im zufälligen Gespräch zweier Reisender. Und was bleibt von einer Liebe, wenn ein Mann Frau und Kind verläßt und nach Jahren zurückkehrt, als wäre nichts geschehen?

Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 13.12.2001

Peter Hamm wundert es eigentlich nicht, dass der Schweizer Autor hierzulande immer noch ein "Geheimtipp" ist, denn er hält ihn kaum für bestsellertauglich. Das liegt seiner Ansicht nach an der "Rigorosität der Reduktion", der sich der Autor verschrieben hat, und die er auch in den vorliegenden drei Erzählungen an den Tag lege. Hamm gefällt das. Er lobt Merz, weil dieser bei aller Anlage zur Tragik seinen Figuren keinerlei "Lamento" in den Mund lege und statt dessen eine "melancholische und gelegentlich leicht ironische Metaphorik" verwende, um ihr Leid zu beschreiben. Auch preist er den Autor als Meister der "Auslassung" und ist begeistert, wie "subtil" Merz diese einsetzt. Dies sei eben keine leichte Lektüre, mit der sich die Leser "zudröhnen lassen" könnten.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 02.10.2001

Ziemlich angetan zeigt sich Samuel Moser von den drei Erzählungen, die Klaus Merz in diesem Band zusammengefasst hat und nennt sie "eine souveräne Demonstration seines schriftstellerischen Könnens". Um Liebe geht es in allen dreien, und wie sich Merz diesem Thema annähert, davon ist der Rezensent schwer beeindruckt: "Sein Amor verführt den Leser mit leicht gewobenen Seelenkostümen". Moser findet, dass Merz sehr kontrolliert erzählen kann, dass sich Form und Inhalt in diesen Geschichten sehr gekonnt ergänzen, und vor Begeisterung wird er richtig schwärmerisch: "Erzählfreude paart sich mit Formdisziplin, [?], Tempo mit Langsamkeit, Oberflächlichkeit mit Tiefe" Am Ende bleibt alle Mühen der Protagonisten um ein Liebesglück zwar ein Nullsummenspiel - doch wie unzynisch Merz diesen Prozess aufbereitet, davon ist Samuel Moser begeistert.
Stichwörter