Kayo Mpoyi

Mai bedeutet Wasser

Cover: Mai bedeutet Wasser
CulturBooks, Hamburg 2021
ISBN 9783959881548
Gebunden, 264 Seiten, 20,00 EUR

Klappentext

Aus dem Schwedischen von Elke Ranzinger. Die kleine Adi wächst im Diplomatenviertel von Daressalam, Tansania, auf, zusammen mit zwei Schwestern, der tanzenden Dina und der immer kranken Mai. Ihr gottgläubiger und strenger Vater duldet keinen Ungehorsam, will er doch, dass seine Kinder es weit bringen. Besonders von den Töchtern verlangt er Unschuld und Reinheit. Aber Adi hat ein dunkles Geheimnis.Lebendig, poetisch und unmittelbar erzählt Adi von ihrem täglichen Leben, von ihren älteren Geschwistern im Heimatland Zaire, den Vorfahren und den Jahrzehnten voller Gewalt, Krieg und Unterdrückung durch die Kolonialmächte. Die Mythen und Flüche der Ahnen leben in den Generationen weiter und beeinflussen das Leben aller. Ihre Geschwister machen sich auf den Weg nach Europa, doch Adi muss lernen, ihren eigenen Weg zu finden, um der Vergangenheit zu entkommen.

Rezensionsnotiz zu Deutschlandfunk Kultur, 30.11.2021

Rezensentin Birgit Koß hält es für gelungen, wie Kayo Mpoyi in ihrem Roman das persönliche Erleben einer Sechsjährigen im heutigen Daressalam mit der (Kolonial-)Geschichte im Kongo verbindet. Moral und Gewalt in der Familie, Missbrauch, Mythen und die Geschichte der Ahnen, kindliche und erwachsene Erzählweise fließen im Text auf spannende Weise zusammen, erklärt Koß. Im Zentrum des Buches erkennt die Rezensentin den Konflikt zwischen Tradition und Moderne.

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 20.11.2021

Rezensentin Carola Ebeling gefällt Kayo Mpoyis Debüt "Mai bedeutet Wasser". Die 1986 in Kongo geborene Autorin erzähle darin lebhaft aus der Perspektive der fünfjährigen in Tansania lebenden Adi, die von ihrem Nachbarn missbraucht wird. Durch die dadurch ausgelöste Unsicherheit erfindet sich die Protagonistin einen schwarzen brillen- und anzugtragenden Jungen, dem sie jene Fragen stellt, die sie ihren Eltern aus Scham nicht stellen kann, erklärt Ebeling. Das sei der Rezensentin zufolge nicht nur gelungen erzählt, sondern erleichtere, zumindest scheinbar, an mancher Stelle auch noch die Schwere der Geschichte. Eine komplexe Erzählung mit einer ebenso komplexen Heldin, schließt Ebeling.
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