Karl Lauterbach
Der Zweiklassenstaat
Wie die Privilegierten Deutschland ruinieren

Rowohlt Berlin Verlag, Berlin 2007
ISBN 9783871345791
Kartoniert, 208 Seiten, 14,90 EUR
ISBN 9783871345791
Kartoniert, 208 Seiten, 14,90 EUR
Klappentext
Der deutsche Sozialstaat ist schon lange kein Vorbild mehr für andere Länder. Im Gegenteil: Von unserem Sozialsystem profitieren besonders die Privilegierten, Verlierer sind die Armen und Benachteiligten. Sie werden nicht effizient unterstützt, mehr noch: Das System fördert sogar soziale Ungerechtigkeit und Massenarbeitslosigkeit. Karl Lauterbach, einer der führenden Sozialexperten Deutschlands, zeigt in seinem Buch: Deutschland ist zum Zweiklassenstaat verkommen. Etwa in der Bildung, wo vor allem Kinder höherer Schichten vom herrschenden Schulsystem profitieren. Oder in der Medizin, wo Privatversicherte schneller einen Arzttermin erhalten und besser behandelt werden. Oder auch bei der Rente: Weil Geringverdiener sechs bis neun Jahre kürzer leben, spart die Rentenkasse - und die Einkommensstarken sahnen ab. Lauterbach fordert die radikale Umkehr: Mehr Bildungschancen für die Ärmsten, gerechte Gesundheits-, Renten- und Pflegesysteme sowie die konsequente Beschneidung von Privilegien, die von Politikern und Lobbys verteidigt werden.
Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 16.07.2007
Weitgehend zustimmend hat Nina von Hardenberg diese provozierende Auseinandersetzung mit dem Sozielstaat von Karl Lauterbach gelesen. Bemerkenswert scheint ihr die Systemkritik, die der SPD-Politiker übt, wenn er konstatiert, nicht nur die Gesellschaft grenze arme Menschen aus, sondern der Staat selbst privilegiere die Reichen und vergrößere die Kluft zwischen Arm und Reich. Diese Ungerechtigkeit zeige Lauterbach in vier Politikfeldern auf: Bildung, Rente, Gesundheit und Pflege. In vielen Punkten ist sich Hardenberg mit Lauterbachs Kritik einig. Allerdings scheinen ihr die Argumentation bisweilen etwas einseitig und die Rollen etwas zu klar verteilt. Die These vom "Staatskomplott der Privilegierten" bleibt für sie letztlich "zu vage". Die Lektüre des Buchs findet sie gleichwohl anregend und lohnend.
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