Jonathan Franzen

Weiter weg

Essay
Cover: Weiter weg
Rowohlt Verlag, Reinbek 2012
ISBN 9783498021320
Gebunden, 35 Seiten, 19,95 EUR

Klappentext

Aus dem Amerikanischen von Bettina Abarbabell, Wieland Freund, Dirk van Gunsteren und Eike Schönfeld. Nach dem Roman "Freiheit" veröffentlicht Jonathan Franzen nun Essays über das, was ihn nicht loslässt: Umwelt, Reisen und menschliche Beziehungen, immer wieder auch: Literatur. Er erzählt von der Jagd auf Singvögel in Mittelmeerländern und der Gefahr, der er selbst ausgesetzt war, als er Naturschützer bei ihrem Kampf gegen das massenhafte Töten begleitete. Er erzählt von einer Reise auf eine kleine, unbewohnte Vulkaninsel vor Chile, auf der er einen Teil der Asche seines Freundes und Rivalen David Foster Wallace verstreute.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 12.02.2013

Lieber liest Rezensent Florian Kessler ja die Romane des Autors. Das liegt daran, dass die Stimmen darin so angenehm unterschiedlich, ja widersprüchlich tönen. Anders in Jonathan Franzens gesammelten Essays und Reportagen aus den Jahren 1998 bis kürzlich. Da lässt der Autor immer wieder die zeitdiagnostische Keule niedersausen - auf Handys, Computer, Zersiedelung im Staate New York, Kommerz, den ganzen technokapitalistischen Klumpatsch eben. Kessler wird das bei 21 Texten ein bisschen langweilig, denn die Fragen (und Antworten), die Franzen an die Welt richtet, sind im Grunde immer die gleichen, meint er.
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 19.01.2013

Für Rezensentin Lena Bopp ist ein neues Buch Jonathans Franzens stets ein "Ereignis". Umso mehr freut sich die Kritikerin, dass nun unter dem Titel "Weiter weg" ein weiteres Werk erschienen ist, das Essays, Kurzgeschichten und Reportagen des amerikanischen Schriftstellers aus den Jahren 1998 bis 2011 versammelt. Beglückt liest Bopp die einundzwanzig Texte, die, so scheint es ihr, auf ihre Weise alle von der Liebe erzählen: In dem sehr persönlichen Essay "I just called to say I love you" empöre sich Franzen geradezu zynisch über den "Handy-Fetischismus" seiner Landsleute, die das Liebesbekenntnis zur Abschiedsfloskel degradiert hätten und so die letzten Telefonate der Opfer des 11. Septembers verhöhnten. Fasziniert folgt die Kritikerin auch Franzens Ausführungen über sein leidenschaftliches Interesse für Vögel, das ihn auf Recherchereisen nach Zypern, Malta, Italien und China geführt habe. Der "Schönste" der eindringlichen, oftmals sehr privaten Texte, die etwa von seinem Vater oder seiner ersten gescheiterten Ehe erzählen, ist für Bopp der titelgebende Essay "Weiter weg": Hier berichte Franzen nicht nur von einem Zusammentreffen mit David Foster Wallace und mögliche Beweggründen für dessen Selbstmord, sondern beschreibe auch, wie er einen kleinen Teil seiner Asche auf Bitten der Witwe auf der Insel verstreute, die Daniel Defoe als Vorbild für seinen Roman "Robinson Crusoe" diente.
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