John Le Carre

Das Vermächtnis der Spione

Roman
Cover: Das Vermächtnis der Spione
Ullstein Verlag, Berlin 2017
ISBN 9783550050121
Gebunden, 320 Seiten, 24,00 EUR

Klappentext

Aus dem Englischen von Peter Torberg. 1961: An der Berliner Mauer sterben zwei Menschen, Alec Leamas, britischer Top-Spion, und seine Freundin Liz Gold. 2017: George Smileys ehemaliger Assistent Peter Guilliam wird ins Innenministerium einbestellt. Die Kinder der Spione Alec Leamas und Elizabeth Gold drohen, die Regierung zu verklagen. Die Untersuchung wirft neue Fragen auf: Warum mussten die Agenten an der Berliner Mauer sterben? Hat der britische Geheimdienst sie zu leichtfertig geopfert? Halten die Motive von damals heute noch stand? In einem dichten und spannungsgeladenen Verhör rekonstruiert Peter Guilliam, was kurz nach dem Mauerbau in Berlin passierte. Bis George Smiley die Szene betritt und das Geschehen in einem neuen Licht erscheint.

Im Perlentaucher: Herzlos für Europa

Für das "Vermächtnis der Spione" aktiviert er noch einmal, und zwar mit Bravour, seinen alten George Smiley, den großen Geheimdienstmann, Chef der Abteilung Covert für verdeckten Operationen, der durch die Verfilmung mit Alec Guiness, Inkarnation des englischen Anstands, bekannt wurde. Nach dem Fall des Eisenern Vorhangs musste sich Le Carré an anderen Sujets beweisen, er tat dies durchaus erfolgreich. Dass er jetzt noch einmal Smiley-Stoff aus der Schublade holt, kann man auch als großzügige Geste verstehen. Thekla Dannenberg in Mord und Ratschlag

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 21.10.2017

Rezensent Fritz Göttler kehrt mit "Das Vermächtnis der Spione" zurück zu den Wurzeln John Le Carrés. Der Kritiker begegnet hier noch einmal dem MI6-Agenten Alec Leamas, der in "Der Spion, der aus Kälte kam" beim Versuch, über die Mauer aus der DDR zu fliehen, gemeinsam mit seiner Frau erschossen wurde. Nun rollen dessen Kinder den Tod ihrer Eltern wieder auf, erzählt der Rezensent, der sich hier gemeinsam mit dem Ex-Agenten Peter Guillam durch einen "dichten" Nebel von fingierten Berichten, Memos und Tonbandprotokollen ackert, um die Ereignisse von damals zu rekonstruieren. Als Spionage-Roman im engeren Sinne möchte Göttler das Buch nicht bezeichnen: Vielmehr hat er ein, wie er findet, furioses, bisweilen "melancholisches" Werk über die "Mythologie" der Spionage in der Zeit vor der totalen Überwachung gelesen.
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