Johannes Kandel

Islamismus in Deutschland

Zwischen Panikmache und Naivität
Cover: Islamismus in Deutschland
Herder Institut, Freiburg 2011
ISBN 9783451303999
Gebunden, 224 Seiten, 14,95 EUR

Klappentext

Spätestens nach der Aufdeckung der Sauerland-Gruppe ist klar: Islamistischer Terror ist in Deutschland längst schon angekommen. Höchste Zeit, einige Fragen zu klären: Wie eng sind Islamismus und Islam verbunden? Wie wahrscheinlich ist die Gefahr terroristischer Anschläge in Deutschland tatsächlich? Welche islamistischen Gruppen gibt es hierzulande? Wo liegen Gefahren für unser Gemeinwesen, wie kann man ihnen begegnen? Wie weit kann und soll der Dialog gehen? Und welche Chancen hat die Integration?

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 14.04.2011

Patrick Bahners ist mit Johannes Kandels Ausführungen zum "Islamismus in Deutschland" alles andere als einverstanden. Kandel gehe von einer falschen Prämisse aus, indem er den absoluten Wahrheitsanspruch als Definitionsmerkmal des Islamismus zu etablieren suche. Dabei übersehe er nämlich, dass der Glaube an gewisse Wahrheiten wesentlicher Bestandteil von Religiosität sei, wendet Bahners ein. Die von Kandel forcierte Gegenüberstellung von absolutem und relativem Glauben hält der Rezensent für nicht haltbar: Für jemanden, der daran Glaube, dass Gott die Welt geschaffen habe, "für den ist diese Erzählung nicht relativ wahr, sondern einfach wahr". Kandel aber erkläre die Leugnung ultimativer Wahrheiten zur Bedingung des friedlichen Dialoges zwischen den Religionen sowie zwischen Religion und Politik. Bahners hält dies für widersinnig und für gefährlich. Denn eine Demokratie, deren Alarmglocken bereits zu schrillen beginnen, wenn eine Religionsgemeinschaft ihre "Botschaft an die ganze Welt" kundtut, schießt seiner Auffassung nach über das Ziel hinaus und läuft Gefahr, sich in eine "unheilige Inquisition" zu verwandeln.
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