Joachim Lottmann

Happy End

Roman
Cover: Happy End
Haffmans und Tolkemitt, Berlin 2015
ISBN 9783942989893
Gebunden, 351 Seiten, 19,95 EUR

Klappentext

Johannes Lohmer hat es geschafft. Jahrzehntelang hat er als Schriftsteller um Anerkennung gekämpft, jetzt ist er endlich im Literaturbetrieb angekommen: Die Leserschaft liebt ihn, das Feuilleton singt sein Lob. Zu allem Überfluss findet er in Wien auch noch die Frau seines Lebens. Doch das Glück ist der Tod jedes ernsthaften Schriftstellers, das weiß Lohmer nur zu gut. Er würde liebend gern aufs Schreiben verzichten, wenn es nicht einen Ruf zu wahren gälte - vor Kollegen und Journalisten, vor dem Hausverlag und nicht zuletzt vor der Ehefrau. So beschließt Lohmer, den Schein des Schriftstellers zu wahren und macht sich daran, aufs Geratewohl einen Text in den Computer zu hacken. Was entsteht, ist ein grandios komischer Monolog wider Willen - über alles und nichts, über das Leben, die Liebe und die Literatur - sowie über seine verflixte Aufgabe, nebenbei einen würdigen Nachfolge-Preisträger für den renommierten Wolfgang-Koeppen-Preis zu bestimmen, was sich als schwieriger herausstellt als zunächst gedacht.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 16.07.2015

Oliver Jungen plant schon eine Rückholaktion. Der Autor soll zurück nach Berlin. Warum? Wien tut Joachim Lottmann nicht gut, mutmaßt Jungen. Lottmanns neuer Text jedenfalls fällt beim Rezensenten mit Karacho durch. Altersmilde? Oder hat den Autor der im Roman verhandelte Glücksblitz getroffen? Für einen Schriftsteller bekanntlich fatal. Derart lieblos gemachten, mit alten Gags und Figuren zusammengekochten Schmarrn bekommt er nicht mal vom grantigsten Kellner im übelsten Wiener Kaffeehaus serviert, schimpft Jungen.
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Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 16.07.2015

Martin Lechner findet großartig, wie Joachim Lottmann in seinem neuen Roman "Happy End" den Literaturbetrieb wieder einmal aufs Korn nimmt. Neben allerlei echtem und ausgedachtem Personal, das nach einer verbalen Tracht Prügel wieder fallen gelassen wird, macht Lottmann sich vor allem über den schwermütigen, unter der Tragik des Lebens und den immanenten Paradoxien des Schreibens leidenden Schriftsteller lustig, so der Rezensent. Sein Erzähler Johannes Lohmer, der, wie Lottmann selbst, den Wolfgang-Koeppen-Preis gewonnen hat, beschwert sich zwar über mangelnden Leidensdruck für Kreativarbeit, tut das aber in einem so lockeren Parlando und unter vollkommener Nichtbeachtung irgendeiner Stringenz der Handlung, dass der Text sich selbst aushebelt, und das auf höchst komische Weise, erklärt Lechner begeistert.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 08.07.2015

Alex Rühle kann sich nicht recht entscheiden, ob er lieber Badengehen soll oder eine Rezension schreiben über Joachim Lottmanns neuen Roman, der, so viel lernen wir aus Rühles konfuser, im mäandernden Lottmann-Stil zusammengestoppelter Besprechung, nicht viel anders ist als Lottmanns früheren Texte, eigentlich genauso, ein bisschen langatmig nämlich, langweilig, selbstreferenziell, popliterarisch, wobei zu klären wäre, was genau das eigentlich ist, was Rühle leider auch nicht gelingt, ein bisschen witzig, elegant und böse auch, ganz Lottmann eben.
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