Jens Becker (Hg.), Achim Engelberg (Hg.)

Serbien nach den Kriegen

Cover: Serbien nach den Kriegen
Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main 2008
ISBN 9783518124826
Taschenbuch, 350 Seiten, 13,00 EUR

Klappentext

Als der Kommunismus zerfiel und Osteuropa den Weg der Demokratisierung beschritt, ging Jugoslawien in kriegerischen Auseinandersetzungen unter. Eine halbe Million Menschen verließ Serbien. Die Proteste in Belgrad konnten den Prozess der "Faschisierung" (Radomir Konstantinovic) nicht aufhalten. Die Ära Milosevic wurde zur bleiernen Zeit, Belgrad verkam zur Metropole einer "Plüschdiktatur" (Sonja Biserko). "Danke für die Angst und Unsicherheit, für verlorene, erloschene Träume, für den Schrecken und die Kriege", heißt es in einer Todesanzeige, die Gegner Milosevics in der Belgrader Zeitung "Politika" aufsetzten. Wird nach seinem Tod Vergangenheitsbewältigung endlich möglich? Serbische und deutsche Autoren beschreiben, durchaus kontrovers, die Gründe für die politische Erosion des Landes und die Chancen für eine demokratische Annäherung an Europa.
Mit Beiträgen von Jens Becker und Achim Engelberg, Holm Sundhaussen, Norbert Mappes-Niediek, Aleksa Djilas, Latinka Perovic, Andrej Ivanji, Dragan Velikic, Sonja Biserko, Nenad Stefanov, Judith Knieper und Thomas Meyer, Jens Reuter, Boris Buden.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 02.05.2008

Viel ist es ja nicht gerade, was Rezensent Michael Martens uns über den Sammelband Serbien nach den Kriegen mit immerhin mehr als einem Dutzend Beiträgern und Beiträgerinnen zu sagen hat. Martens lobt ihren Kenntnisreichtum und entdeckt einen allen Texten gemeinsamen roten Faden, bezieht sich desweiteren aber auf einen Beitrag des Publizisten Aleksa Djila, den er für besonders aufschlussreich hält. Martens entdeckt darin keine neuen Erkenntnisse, die These, mit der Djila versucht, dem Westen Mitschuld am Zerfall Jugoslawiens zu übertragen, erscheint ihm kühn. Und über Djilas Ansicht, der Kosovo-Krieg wäre vermeidbar gewesen, hätte der Westen sich mehr mit der Bedeutung des Amselfelds für die Serben befasst, kann Martens sich nur verwundert die Augen reiben.
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